Arthur Wagner (48): AfD-Mann zum Islam konvertiert

Von: Von Peter Tiede

Genau davor hat die AfD immer gewarnt. Jetzt trifft es sie selbst!

Der Islam dringt in die Partei, die vor einer drohenden Islamisierung ihres Vaterlandes warnt: der Alternative für Deutschland. Muslime sind schon immer dabei. Aber nun ist ein Mitglied der brandenburgischen Parteiführung vom Glauben abgefallen: Arthur Wagner (48), russlanddeutscher Familienvater (zwei Kinder), bis vor kurzem engagierter Christ und Mitglied im AfD-Landesvorstand ist zum Islam konvertiert.

Und wieder hat es keiner kommen sehen. Auch nicht sein AfD-Kreischef Kai Berger. Der ist baff: „Er war so engagiert in der Kirche hier, im Gemeindekirchenrat und überall. Das passt doch alles nicht zusammen!“

EIGENTLICH MÜSSTE MAN DIE ÜBLICHEN FRAGEN STELLEN:

Hätte sein Umfeld nicht merken können, dass sich etwas verändert im Leben des Arthur Wagner? Haben sie ausgerechnet in der AfD nichts gemerkt?

Schwer zu glauben. Denn Anzeichen gab es:

► Seit September hat er nichts mehr auf seiner Facebook-Seite mehr gepostet.

► Vor zwei Wochen schrieb er seinem Kreischef Beier eine E-Mail. Darin kündigte er an, dass er aus privaten Gründen in der nächsten Zeit parteimäßig etwas kürzertreten werde. Beier zu BILD: „Mit der Familie hat das nichts zu tun – er hat eine deutsch-russische Beratungsgesellschaft gegründet.“

Aber Firmen haben viele in der AfD. Und gearbeitet hat Familienvater Wagner auch schon vorher.

Wann kam der Abfall vom Glauben?

Im Sommer hatte Wagner – Krempenhut-Träger aus Überzeugung – noch angekündigt, für den Vorsitz im Gemeindekirchenrat in Falkensee vor den Westtoren Berlins zu kandidieren – zum dritten Mal nach 2013 und 2016. Er hatte sich für Kirchenasyl in zwei Fällen eingesetzt, war Russisch-Dolmetscher für Flüchtlinge – meist für Tschetschenen. Daher auch der Kontakt zum Islam.

13 Jahre lebt Wagner schon in Falkensee. Ist nicht nur in der Kirche – auch beim Arbeitersamariterbund und eben in der AfD.

Aus der Kirche ausgetreten ist Wagner noch nicht.

Aber eines fiel auch den Sicherheitsbehörden schon früher auf: Wagner hat exzellente Russland-Kontakte. Und: Er betet auffällig exakt das Anti-EU- und Anti-Nato-ABC des Kremls herunter:

Wagner wird zu jenem Netzwerk gezählt, dass für Moskau Stimmung unter Russlanddeutschen in Deutschland macht. Beobachtet wurde auch, was er und andere Kreml-freundliche Russlanddeutsche als Dolmetscher für geflüchtete Tschetschenen machen. Dass er so plötzlich zum Islam konvertiert sein soll – für die Sicherheitsbehörden auch aus dem normalen Alltag heraus schwer erklärlich.

„Entweder haben die Begegnungen mit den muslimischen Flüchtlingen ihn beeindruckt oder er soll oder will einfach weiter engen Kontakt zu ihnen halten“, mutmaßt ein szenekundiger Nachrichtendienstler gegenüber BILD.

Im Landkreis Havelland in Brandenburg sagt AfD-Kreischef Beier grübelnd: „Man wird man doch nicht von einem Tag auf den anderen Muslim!“

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