Interview mit „Bild“-Chef Kai Diekmann :
Weil die „taz“ sich ändern muss

Lesezeit: 4 Min.
„Zunächst einmal bin ich in den vergangenen sieben Jahren gereift und weiser geworden”: Kai Diekmann, Chefredakteur der Bildzeitung
In Berlin tobt ein Pressestreit, der kurios anmutet, aber um einen harten Fragekern kreist. Was darf Satire? Ist sie der Linken vorbehalten? Der „Bild“-Chefredakteur treibt die „taz“ vor sich her. Kai Diekmann im Gespräch mit Michael Hanfeld.

In Berlin tobt ein Pressestreit, der kurios anmutet, aber um einen harten Fragekern kreist. Was darf Satire? Ist sie der Linken vorbehalten? Der „Bild“-Chefredakteur treibt die „taz“ vor sich her. Kai Diekmann im Gespräch.

Herr Diekmann, Sie sind seit kurzem Genosse der „taz“. Und Sie sind, so der Anschein, in Sorge um das Blatt. Warum?

Ganz einfach: Da steckt mein privates Geld drin! Und nun nagelt meine taz, die sich doch immer so pro-feministisch geriert, einen sechzehn Meter hohen Penis an ihre Fassade, die Chefredakteurin kommentiert das Ganze im Blatt, und dann wundert man sich, dass dieser intellektuelle Paradigmenwechsel die Leser irritiert. Statt wie geplant bis zum Jahresende den 9000. Genossen gewinnen zu können, gibt es die ersten Abo-Kündigungen. Die neue Chefredaktion hat den Kontakt zu ihren Lesern offenbar noch nicht gefunden. Und als ob das nicht genug wäre, zerfleischt sich darob die Redaktion selbst. Nicht etwa wegen Atomkraft, Genforschung oder Integration - sondern wegen eines mächtigen Geschlechtsteils.

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