Sicherheitsexperte erklärt :
Woran erkenne ich einen Terroristen?

Lesezeit: 7 Min.
„Diese Bilder werden Sie im schlimmsten Falle nie wieder los“: Ruinen des World Trade Centers
Wie wir Attentäter erkennen und uns vor ihnen schützen können, erklärt der Sicherheitsexperte Florian Peil im Gespräch. Auch für den Umgang mit der eigenen Angst gibt es Strategien.
Herr Peil, wenn Sie der Nachbar des mutmaßlichen Terroristen Jaber Albakr gewesen wären, der sich in der Haft getötet hat – hätten Sie dann gemerkt, dass er eine Bombe baut?

Vermutlich nicht. Bei der Herstellung einer Bombe und der Verarbeitung der Chemikalien können zwar starke und ungewöhnliche Gerüche entstehen. Der Sprengstoff Semtex zum Beispiel riecht beißend nach Marzipan oder Mandel. Das in Chemnitz verwendete TATP ist aber in Sachen Geruch unauffällig. Da brauchten Sie schon einen Hund, der auf die Erkennung von Sprengstoffen trainiert ist. Es gibt allerdings eine Reihe von anderen Hinweisen, die auf den Bau eines Sprengsatzes hindeuten können: Wenn jemand sich ungewöhnlich verhält. Ist der neue Nachbar sehr scheu, meidet er den Kontakt, empfängt er keine Post und öffnet er nicht, wenn es klingelt? Das wird zwar in 99 Prozent der Fälle keine Bedeutung haben, kann aber andererseits auch ein Hinweis darauf sein, dass er etwas zu verbergen versucht. Oder wenn Sie Ihren Nachbarn dabei beobachten, wie er größere Mengen an Chemikalien in seine Stadtwohnung schleppt, etwa Düngemittel. Dann kann das ein Alarmzeichen sein, und Sie sollten die Polizei informieren. Grundsätzlich gilt: Wer weiß, worauf er achten muss, nimmt Anschlagsvorbereitungen eher wahr als jemand, der das nicht weiß.

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