Herbizid :
Der dramatische Kampf um die Deutungshoheit von Glyphosat

Von Jan Grossarth
Lesezeit: 4 Min.
„Roundup“ heißt das umstrittene Produkt von Monsanto, das Glyphosat enthält.
Vor wenigen Wochen wurde bekannt: Monsanto schrieb vermeintlich unabhängige Studien selbst. Jetzt gerät auch die Gegenseite in Bedrängnis. Es geht um eine Zahlung von mehr als hunderttausend Dollar.

Ende dieses Monats soll in Brüssel über die Zukunft des Herbizids Glyphosat entschieden werden. Es geht um viele Millionen Euro, vor allem für die Chemiebranche, auch für die Landwirtschaft, allen voran für den amerikanischen Chemie- und Saatgutkonzern Monsanto – und indirekt auch für Bayer aus Deutschland, das die Mehrheit an Monsanto übernehmen will. Auf der Zielgraden läuft ein dramatischer Kampf um die Deutungsmacht darüber, ob Glyphosat für Menschen krebserregend wirkt oder ob das Risiko minimal ist, so wie es viele nationale Behörden auf der Welt sagen, auch in Deutschland. Nachdem aus internen E-Mails öffentlich wurde, dass Monsanto sich selbst als „Ghostwriter“ wohlmeinender Krebsstudien bezeichnet hatte, steht nun aber auch die Glaubwürdigkeit der Gegenseite auf dem Spiel.

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