Brexit-Pläne :
Britische Konzerne denken über Abwanderung nach

Lesezeit: 1 Min.
Londons Finanzviertel Canary Wharf.
Nach dem „Brexit“-Votum der Briten denken nicht nur ausländische Unternehmen über eine Abwanderung nach. Auch erstaunlich viele britische Konzerne stellen Überlegungen an.

Gut drei Viertel der britischen Firmenchefs erwägt nach dem Brexit-Votum einer Umfrage zufolge die Verlagerung von Geschäftsteilen ins Ausland. 76 von 100 befragten Chefs denken darüber nach, den Firmensitz oder Teile des Betriebs aus Großbritannien abzuziehen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Erhebung der Beratungsgesellschaft KPMG hervorgeht. Befragt wurden Unternehmen mit Umsätzen zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Pfund.

Auch rund drei Monate nach dem Brexit-Votum hat die britische Regierung den Ausstiegsprozess noch nicht offiziell gestartet. 72 der befragten Firmenchefs hatten für den Verbleib in der EU gestimmt.

Zwar beurteilten 86 Chefs die Aussichten ihres Unternehmens und 69 Chefs die Aussichten für die britische Konjunktur positiv. Die Firmenchefs bereiteten aber wegen der Unsicherheit nach dem Votum für einen britischen EU-Austritt auch Notfallpläne vor. Denn mehr als die Hälfte von ihnen rechnet mit Beeinträchtigungen für die Firmen nach einem Brexit.

Für den Verbleib in Großbritannien war den Konzernchefs Sicherheit über die Regeln des künftigen Handels zwischen Großbritannien und der EU am wichtigsten.