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Grüne Woche 2019

Vier Agrarscouts aus der Region in Berlin

Die Internationale Grüne Woche in Berlin.

Göttingen. Vier Agrarscouts vertreten auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin die Region. Während Karina Wulf aus Lödingsen bereits zum vierten Mal in dieser Funktion dabei ist, ist es für Larissa Trutwig aus Gerblingerode, Andrea Meyer-Biermann aus Duderstadt und Andreas Rohleder aus Bad Wildungen, der derzeit ein Praktikum beim Landvolk Göttingen absolviert, eine Premiere.

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Larissa Trutwig.

Das Forum Moderne Landwirtschaft bildet im Vorfeld die Scouts aus, von denen es insgesamt 100 auf der Messe gegeben wird, die den Besuchern Rede und Antwort stehen werden. „Man gibt der modernen Landwirtschaft quasi ein Gesicht, bekommt in dieser Schulung rhetorische Hilfsmittel an die Hand, damit man weiß, wie man auf bestimmte Situationen reagieren muss, wenn man auf der Messe angesprochen wird“, erzählt Larissa Trutwig, die den elterlichen Betrieb vertreten wird. Die 24-jährige Eichsfelderin macht derzeit ihren Master in Agrarwissenschaften in Göttingen und ist schon jetzt Landwirtin aus Leidenschaft. Sie ist auf der Messe in der Halle 3.2. eingeteilt, wo sich der allseits beliebte Erlebnisbauernhof befindet.

Andrea Meyer-Biermann.

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Trutwig hat bereits ein Jahr in Amerika auf einer Farm verbracht, möchte unbedingt eines Tages auf dem elterlichen Betrieb einsteigen. „Meine Eltern geben mir noch ein paar Jahre, dass ich mich orientieren kann“, berichtet sie. Sie hat sich dazu entschieden, Agrarscout zu werden, weil ihr die moderne Landwirtschaft in der Außendarstellung extrem wichtig ist. Massentierhaltung, Kastrationen, Glyphosat – Themen, die die Öffentlichkeit immer wieder bewegen. „Wir möchten alles offen und transparent machen. Viele Städter wissen heute nicht mehr, wie ihre Nahrungsmittel erzeugt werden und wie es auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aussieht. Trotzdem wächst das Bewusstsein für gute Ernährung und die Anspruchshaltung an eine moderne Landwirtschaft, die nicht nur in ausreichender Menge erzeugt, sondern nachhaltig und verantwortungsvoll mit Tier und Umwelt umgeht“, verdeutlicht sie.

Optimale Gelegenheit

Die Internationale Grüne Woche in Berlin zählt zu den weltweit wichtigsten Agrar- und Ernährungsmessen. Während der zehn Messetage ist es für die Landwirte aus ganz Deutschland die optimale Gelegenheit, sich Fragen, Wünschen und Anregungen der Verbraucher zu stellen, dabei persönliche Einblicke in ihre Arbeit auf Ackerbau-, Milchvieh- oder Schweinemastbetrieben zu geben.

Andreas Rohleder

Andrea Meyer-Biermann führt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Eltern einen landwirtschaftlichen Betrieb in Duderstadt. Für sie, wie im übrigen auch für ihre Mitstreiter, ist Landwirt der schönste Beruf der Welt. Frühes Aufstehen, wenig Urlaub beziehungsweise wenig Freizeit überhaupt, kann sie nicht erschüttern. „Auf der anderen Seite kann man sich seinen Tag selber einteilen, den Beruf mit der Familie unter einen Hut bringen, und man ist sein eigener Herr“, sagt Meyer-Biermann.

Zufriedenstellende Arbeit

„Auf einem Bauernhof hat man die beste Kindheit, die man haben kann. Landwirte sind Menschen, die hart und sehr viel arbeiten, aber glücklich sind, weil sie eine sehr zufriedenstellende Arbeit haben. Man macht es ja für sich“, verdeutlicht Trutwig.

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Andreas Rohleder, der in Göttingen Agrarwissenschaft studiert und momentan beim Landvolk Göttingen ein Praktikum auf freiwilliger Basis absolviert, bringt es auf den Punkt: „Kühe haben auch keinen Urlaub, die müssen gemolken werden.“ Er hat die Ausbildung zum Agrarscout noch vor sich, wird unmittelbar vor seinem Einsatz auf der Messe geschult. Rohleder hat diese Einsätze bewusst gewählt, denn obwohl zu seinem Studium auch ein Pflichtpraktikum gehört, „ ist das Studium sehr theoretisch“.

Karina Wulf

Für Karina Wulf hat der Beruf Landwirt schon etwas mit Berufung zu tun. „Acker anzufassen, Getreide anzufassen oder Tiere, man brennt einfach dafür“, erzählt sie und ihre Augen leuchten dabei regelrecht. Ihre Begeisterung für die Messe in Berlin ist ebenfalls ungebrochen. „Die Begegnung mit den Menschen ist einfach spannend. Und es kann ja auch durchaus einmal sein, dass eine politische Größe vorbeikommt, die Fragen hat“, erläutert Wulf.

Und eines ist klar: Das Quartett wird sich jeder Frage stellen und diese auch beantworten können.

Von Vicki Schwarze

GT/ET

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