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Warum musste Greta (†3) sterben?Erzieherin quälte sie – Mutter mit bewegenden Worten

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Marie Lingnau, Rechtsanwältin von Gretas Mutter, spricht zum Prozessauftakt am 17. November vor in einem Gerichtssaal des Landgerichts zu Medienvertretern.

von Jonas Meister (meis)

Mönchengladbach – Warum musste Greta (†3) sterben? Die Antwort auf diese Frage kennt nur Sandra M. (25). Sie ist es, die das kleine Mädchen im April 2020 in einer Kita in Viersen getötet haben soll – im Schlaf. 

Für die Ermittler ist klar: Die heimtückische Tat war Mord. Auch deshalb steht die Erzieherin jetzt vor dem Landgericht.

  • Im Mordprozess gegen eine Erzieherin vor dem Landgericht Mönchengladbach wurden am Dienstag (8. Dezember) mehrere Zeugen gehört.
  • Beim vierten Prozesstag begann die Beweiserhebung zu den vorgeworfenen Taten.
  • Auch Gretas Mutter hat über die Trauer der Familie berichtet. Und fand bewegende Worte.

Mord an Kita-Kind Greta (†3): Prozess läuft 

Lange hat ein Mordprozess im Rheinland nicht mehr so viel deutschlandweite Aufmerksamkeit bekommen wie die Verhandlung am Dienstag in Mönchengladbach.

Eine der wenigen Personen, die nicht im Saal A100 des Schwurgerichts anwesend ist, ist Gretas Mutter. Offenbar kann und will sie der mutmaßlichen Mörderin ihrer kleinen Tochter nicht in die Augen schauen.

Wie groß Trauer und Wut auch sechs Monate nach dem Tod des Mädchens noch sind, erklärte sie am Dienstag (8. Dezember) vor Gericht. Der Tod des Kindes nehme sie sehr mit. „Wir existieren nur noch, wir leben nicht mehr”, sagte die Frau, die noch zwei Kinder hat. Bereits zum Prozessauftakt zitierte ihre Rechtsanwältin Marie Lingnau diese Worte.

Greta sei am Tattag im April während der Corona-Pandemie zum ersten Mal seit Wochen wieder in die Kita gegangen und habe sich sehr gefreut, so die Mutter. Sie sei kerngesund gewesen. Durch einen Anruf „Greta atmet nicht mehr”, sei die Mutter alarmiert worden.

Mord an Greta (†3): Angeklagte Erzieherin hat weitere Kinder misshandelt

Staatsanwalt Stefan Lingens hatte zum Prozessbeginn vor rund drei Wochen die Anklage verlesen und dabei die schockierende Tatabläufe offen gelegt. So war Greta nicht das erste Kleinkind, das Sandra M. misshandelt hatte.

Achtmal soll sie seit August 2017 in Kitas in Krefeld, Kempen und Tönisvorst drei weiteren Kleinkindern den Brustkorb eingedrückt haben.

„Jeweils wenn sie beim Wickeln oder beim Mittagsschlaf mit ihnen alleine war“, berichtet Lingens.

Immer wieder brachte M. die Kleinen dabei in akute Lebensgefahr. Die Details, wie die kleinen Körper auf die Brutalität reagierten, sind nur schwer zu ertragen. Vom Atemstillstand, über Krämpfe bis hin zu Blut im Mund. All das mussten die Kinder ertragen.

Erzieherin (25) drückt Kleinkindern immer wieder den Brustkorb ein

Stefan Lingens: „Bis zu dem Zwischenfall mit Greta am 21. April 2020 konnte die Angeklagte in allen Fällen rechtzeitig ihre Kollegen alarmieren und eine Rettungskette in Gang setzen.“

Während die Kinder (zwei Jungen, ein Mädchen) hier jeweils vom Notarzt gerettet werden konnten, gab es für Greta keine Rettung.

Die Dreijährige starb nach 13 Tagen in der Klinik laut Staatsanwalt „an einem hypoxischen Hirnschaden“. All das verfolgt Sandra M. auf der Anklagebank regungslos und mit gesenktem Blick.

Prozess im Mord an Greta (†3): 19 Verhandlungstage geplant

Erst als sie nach der Anklageverlesung von den Wachtmeistern wieder abgeführt wieder abgeführt wird, sieht man die Tränen in den Augen der 25-Jährigen.

Insgesamt sind vor dem Landgericht Mönchengladbach bis Anfang März 2021 bisher 18 weitere Verhandlungstage angesetzt. Bei einer Verurteilung droht M. lebenslange Haft.

Andere Urteile sind fast nicht möglich. „Anhand des Ermittlungsstandes kann ein Freispruch fast ausgeschlossen werden“, bilanziert Ankläger Stefan Lingens.