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Tipps für langlebige Akkus

5 Wahrheiten über Handyakkus: Schnellladen schadet dem Smartphone nicht
Freitag, 14.02.2020 | 08:02
Getty Images/iStockphoto/Sanny11 Über das Laden von Smartphone-Akkus gibt es viele Mythen.

Smartphones werden immer leistungsfähiger. Das strapaziert auf Dauer vor allem die Akkus und kann die Batterie-Performance negativ beeinflussen. Daher sollten Nutzer mit dem Handyakku besonders sorgsam umgehen. 5 Tipps für eine längere Akku-Lebensdauer.

Smartphone-Akkus werden inzwischen immer größer und kommen mit noch mehr Kapazität als früher. Doch gleichzeitig müssen die Batterien auch mehr leisten. Eine Konsequenz daraus ist, dass es inzwischen bei vielen Herstellern wie Samsung, Apple, Huawei und OnePlus Schnellladefunktionen gibt.

Das soll die Lithium-Ionen-Akkus, die üblicherweise in den meisten Smartphones verbaut sind, in kürzester Zeit wieder mit ausreichend Saft versorgen.

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1. Schnellladen schadet Ihrem Handy nicht

Immer mehr Hersteller ermöglichen Nutzern Fast Charging, also das superschnelle Aufladen von Akkus. Das iPhone 11 etwa kann in nur 30 Minuten dank Schnellladefunktion bis zu 50 Prozent Akku aufladen. Das Samsung Galaxy S10 kann mit Schnellladegerät sogar 70 Prozent in den ersten 30 Minuten aufladen.

Auf den ersten Blick klingen diese Zahlen so, als könnte dies Smartphone-Akkus schaden. Schnellladen ist aber alles andere als bedenklich, wie "Cnet" berichtet.

Schnellladen funktioniere in zwei Phasen: In der ersten Phase bekommt das Handy quasi die volle Ladung ab und lädt in nur 30 Minuten teils mehr als 50 Prozent. Da der Akku fast leer ist, schade dies der Batterie nicht.

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In der zweiten Phase erkennt das System dann, dass die Batterie bereits zu einem Großteil wieder aufgeladen ist und verlangsamt den Ladevorgang. Die Ladegeschwindigkeit wird also zum Ende hin verringert, um Schäden an der Batterie zu vermeiden.

2. Smartphone-Batterien kann man nicht überladen

Es ist ein alter Mythos, der sich nach wie vor hartnäckig hält. Viele Handynutzer glauben, man könne ein Smartphone überladen, weswegen man es nicht über Nacht laden sollte. Das kann bei älteren Smartphones zutreffen. Doch die Akkus moderner High-End-Smartphones sind so intelligent, dass ein Überladen der Batterie de facto nicht geschieht.

"So lange mit dem Batteriekreislauf nichts falsch läuft, kann man ein neues Smartphone nicht überladen", erklärt der Batterie-Forscher Venkat Srinivasan laut dem Portal "Cnet". Laut dem Experten ist in den Batterien der neuesten Smartphones eigens eine Schutzfunktion eingebaut, um genau dies zu verhindern. Apple begegnet diesem Problem seit iOS 13 übrigens damit, dass Nutzer "Optimiertes Laden" verwenden können (mehr dazu siehe unten).

dpa/Andrea Warnecke Kann schon vom Netz - denn die Akkus moderner Smartphones müssen nicht immer ganz voll aufgeladen werden.

3. Akku nicht verwenden, bis er leer ist

Sie sollten Ihren Akku nie so lange in Benutzung haben, bis er komplett leer ist. Das kann die Laufzeit der Batterie nachhaltig beeinträchtigen, wenn dies häufiger vorkommt. Idealerweise sollte der Akku Ihres Smartphones nie unter 30 Prozent sinken, wie Florian Hockel vom TÜV Süd erklärt. "Am besten man lädt den Akku nie vollständig auf und entlädt ihn auch nicht vollständig, das heißt man sollte immer dafür sorgen, dass der Akku in einem Bereich von 30 bis 70 Prozent aufgeladen ist", sagt Hockel.

Damit die Akkuladung nicht unter 30 Prozent sinkt beziehungsweise das Smartphone sich nicht vollständig entlädt, haben die meisten Betriebssysteme Funktionen eingebaut, um den Stromverbrauch bei wenig Ladung zu reduzieren.

4. Fremde Ladekabel schaden dem Akku nicht

Grundsätzlich gilt: Sie sollten zum Laden Ihres Smartphones immer die mitgelieferten Ladekabel und -geräte des Herstellers verwenden. Dennoch kann man sein Smartphone bedenkenlos auch mit anderem Equipment laden - sofern dies nicht beschädigt oder mangelhaft ist. Dabei sollten Nutzer darauf achten, dass es keine billigen Ladekabel sind. Oft ist die Isolierung nicht ausreichend, so dass das Ladegerät durchschmoren und brennen kann. Sollten Sie Ihr Handy mit einem fremden Ladekabel aufladen, kann es höchstens passieren, dass der Ladevorgang länger dauert. Einen Schaden müssen Nutzer aber nicht fürchten, so lange das Ladekabel in einwandfreiem Zustand ist.

5. Überhitzung und Kälte

Extreme Temperaturen sind Gift für Smartphone-Akkus und deren Lebensdauer. Gerade im Sommer sollte man das Handy nie in der prallen Sonne liegenlassen, da das nachhaltige Schäden der Batterie verursachen kann. In Extremfällen kann der Akku wegen Hitze sogar explodieren. Auch im Winter sollten man darauf achten, dass das Telefon nicht extrem kalten Temperaturen oder großen Temperaturunterschieden ausgesetzt ist.

So schonen Sie den Akku Ihres Smartphones

Bei Apple gibt es seit einiger Zeit in iOS 13 die Batteriefunktion "Optimiertes Laden". iPhone-Nutzer sollten das Feature in jedem Fall in den Einstellungen aktivieren. Wenn "Optimiertes Laden" aktiviert ist (standardmäßig voreingestellt), versucht das iPhone ein Muster zu erkennen, wann man das Handy lädt - etwa am Abend oder über Nacht.

FOL "Optimiertes Laden" ist in den Batterie-Einstellungen zu finden und kann dort auch deaktiviert werden.

Sobald das System ein wiederkehrenden Lademuster erkannt hat, lädt sich das iPhone zunächst nur bis 80 Prozent Batteriekapazität auf. Erst kurz bevor man das iPhone vom Netzteil abstöpselt, lädt das iPhone dann bis 100 Prozent Akkukapazität auf. So will Apple das Altern von Akkus verlangsamen. Wer sein iPhone allerdings zu sehr unterschiedlichen Tageszeiten lädt und keine Routine hat, bei dem kann es auch sein, dass "Optimiertes Laden" nicht funktioniert.

Zudem kann man mit vielen weiteren Mitteln den Akku des Smartphones schonen. So sollten etwa nicht unzählige Apps und Anwendungen ungenutzt im Hintergrund geöffnet sein, da dies die Akkuperformance negativ beeinflusst. Von Zeit zu Zeit sollte man daher Apps schließen - das kann unter Umständen auch viel Datenvolumen einsparen.

Ein weiterer Tipp ist, häufiger den Stromsparmodus Ihres Smartphones zu nutzen, etwa dann, wenn man das Smartphone wie beim Autofahren ohnehin nicht benutzt. Auch das trägt zu einer langlebigen Batterie-Performance bei.

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