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Experten raten zu freiwilligen Nachzahlungen: Besser als Sie denken: Rendite auf gesetzliche Rente schlägt derzeit jede Festgeld-Anlage
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Coulorbox Die gesetzliche Rentenversicherung kann einiges leisten, was in der privaten Altersvorsorge teuer wäre.
  • FOCUS-online-Redakteurin

Wie oft wurde die gesetzliche Rente in den vergangenen Jahren abgeschrieben? Zu teuer, zu wenig Ertrag. Doch in Zeiten niedriger Zinsen hat die staatliche Sicherung einige Vorteile. Arbeitnehmer und Selbstständige können sich lukrative Extras sichern.

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In Zeiten niedriger Zinsen lohnt sich die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Sparer können zum Beispiel in den vorgezogenen Ruhestand, einen Rentenanspruch generell oder in die Absicherung der Angehörigen investieren. Manche Maßnahmen bringen schon neun Monaten Rendite. FOCUS Online zeigt wie das geht.

Der FOCUS-Online-Rentenrechner

1. Früher in Rente gehen

“In Zeiten der Niedrig-Zinsen kommen immer mehr Menschen auf die Idee, ihr Geld in einen früheren Renteneintritt zu stecken, etwa wenn sie eine Abfindung von ihrem Arbeitgeber bekommen haben”, erklärt Marina Herbrich, Präsidentin des Bundesverbandes der Rentenberater. Hin und wieder bieten Arbeitgeber sogar von sich aus an, die Rentenabschläge zu übernehmen.

Allerdings sind die Regeln streng: Einfach mit einer Einmal-Zahlung seine Rente aufzubessern ist seit 1998 verboten, nur wer tatsächlich vermeiden will, mit Abschlägen vorzeitig in den Ruhestrand zu gehen, darf investieren. Wer sich zu diesem Schritt entschließt, muss bei der Deutschen Rentenversicherung einen entsprechenden Antrag stellen. Die Rentenberater rechnen auch aus, wie hoch die Summe ist, die der Arbeitnehmer einzahlen kann.

Beispiel: Ein Angestellter hat bisher einen Anspruch auf eine monatliche Rente von 1000 Euro. Will er zwei Jahre früher in den Ruhestand gehen, würde die Rentenversicherung ihm 144 Euro abziehen. Er könnte jetzt 38.737 Euro einbezahlen, um die Abschläge auszugleichen.

Das Beispiel zeigt: Es dauert lange, bis der Arbeitnehmer dieses Investment abgezahlt hat - in diesem Fall erst nach 22 Jahren. Allerdings profitiert nicht nur der Rentner von dieser Investition.

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2. Renditestark und Inflationssicher

Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung liegt momentan bei 3,2 Prozent für Männer und bei 3,8 Prozent für Frauen. Kein schlechter Wert: Wer 2017 eine neue private Rentenversicherung abschließt bekommt nach Berechnungen des Analysehauses Assekurata momentan durchschnittlich 3,3 Prozent für einen Vertrag mit vierzig Jahren Laufzeit - davon werden allerdings noch Provision und Abschlusskosten einbehalten. Ein Bonus, den die private Vorsorge ebenfalls nicht bietet, ist der Inflationsausgleich. Der Staat bemüht sich, die Preissteigerung auszugleichen und die Renten anzupassen. Die privaten Renteversicherung zahlt meistens nur die vereinbarte Rate, egal, wie viel sie in vierzig Jahren wert ist.

 

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3. Reha-Maßnahmen

Eine weitere Leistung, die privat kaum zu bekommen ist: “Kein privater Rentenvorsorger übernimmt die berufliche Rehabilitation nach einer Krankheit oder die fälligen Anschlussbehandlungen”, erklärt Herbrich.

4. Ehepartner absichern

Stirbt der Ehepartner, zahlt die gesetzliche Rentenversicherung den Hinterbliebenen eine monatliche Rente. Die Hinterbliebenenrente für Ehepartner liegt zwischen 55 und 60 Prozent.

60 Prozent der Rente bekommen Ehepartner, wenn

- ihr Ehepartner vor dem 1. Januar 2002 gestorben ist oder

- ihr Ehepartner nach dem 31. Dezember 2001 gestorben ist, sie aber vor dem 1. Januar 2002 geheiratet haben und ein Ehepartner vor dem 2. Januar 1962 geboren ist.

55 Prozent gibt es für Ehepartner,

- die Ihren Ehepartner nach dem 31. Dezember 2001 geheiratet haben oder

- die früher geheiratet haben, wenn beide Partner nach dem 1. Januar 1962 geboren sind.

Auch Kinder ohne oder mit geringem eigenen Einkommen sind über die gesetzliche Rentenversicherung abgesichert. Sterben ein oder beide Elternteile, zahlt die Rentenversicherung zehn beziehungsweise 20 Prozent der Rentenansprüche an die Kinder aus. “Die private Rentenversicherung würde das angesparte Kapital auszahlen, mehr nicht”, sagt Herbrich. Die gesetzliche Rente zahlt bis ans Lebensende oder im Fall der Kinder, bis diese finanziell auf den eigenen Füßen stehen.

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4. Rente für Mütter

Ein weiteres dickes Plus liefert das Rentenpaket aus dem Jahr 2014: Nun werden Müttern nicht mehr nur ein Jahr sondern zwei Jahre pro Kind angerechnet. Das bedeutet, wer zwei Kinder großgezogen hat, dem fehlt danach noch ein Einzahlungs-Jahr, um einen Anspruch auf die gesetzliche Rente zu haben. Hier lohnt sich eine Einmalzahlung. Der Mindestsatz liegt bei knapp 1020 Euro im Jahr.

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Beispiel: Eine Mutter von zwei Kindern, die vor 1992 geboren wurden, bekommt nach Berechnung Herbrichs so einen Anspruch auf eine monatliche Rente von etwa 118 Euro - bis ans Ende ihres Lebens. Ihren Einsatz hat sie nach neun Monaten wieder raus, innerhalb von zwanzig Jahren zahlt die Rentenkasse über 27.000 Euro aus. Wer das Jahr nicht ausgleicht, bekommt hingegen keinen Cent.

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