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Abfall: Nur ein Land in der EU produziert noch mehr Müll als Deutschland
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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Plastikflaschen
dpa/Armin Weigel Plastikflaschen liegen in einer überfüllten Mülltonne.
  • Gastautorin Dr.

Müllmenge und Recycling - in beiden Bereichen ist Deutschland in der EU in der Spitzengruppe. Die EU-Kommission will nun einheitliche Recyclingquoten einführen. Um die zu erfüllen, müsste sich auch Deutschland erheblich anstrengen.

Knapp 618 Kilogramm Müll produziert jeder Bundesbürger im Jahr. In Europa werfen nur die Dänen noch mehr weg. Seit 2005 ist das durchschnittliche Müllaufkommen in Europa um acht Prozent gesunken, in Deutschland jedoch um neun Prozent gestiegen.

Hierzulande werden aber immerhin 64 Prozent des Mülls recycelt, im EU-Durchschnitt sind es nur knapp 44 Prozent. Damit ist Deutschland Spitzenreiter beim Recycling von Siedlungsabfällen. Zudem werden in der Bundesrepublik nur 224 Kilogramm Siedlungsabfall verbrannt oder deponiert, einer der niedrigsten Werte in Europa. Im EU-Durchschnitt sind es noch 268 Kilogramm.

Zur Person

Adriana Neligan ist Senior Economist mit dem Kompetenzfeld Umwelt, Energie, Infrastruktur beim Institut der deutschen Wirtschaft.

EU-Kommission will weniger Restmüll

Doch die EU-Kommission setzt sich beim Recycling noch höhere Ziele und möchte endgültig weg von der Wegwerfgesellschaft. Gestärkt werden soll die vor einiger Zeit etablierte Abfallhierarchie, in der zuerst Müll vermieden, dann wiederverwendet, recycelt, energetisch verwertet und im letzten Falle beseitigt wird. Bis 2030 sollen in den meisten EU-Staaten 65 Prozent des Siedlungsabfalls und 75 Prozent des Verpackungsabfalls recycelt sowie maximal zehn Prozent aller Abfälle deponiert werden. Einfach wird das nicht: In 13 Ländern wird noch mehr als die Hälfte des Haushaltsmülls einfach weggekippt, nur sieben Staaten deponieren weniger als zehn Prozent ihres Mülls.

 
 
 

Zudem sollen zukünftig nur noch solche Abfälle als recycelt angesehen werden, die auch tatsächlich wiederverwertet werden. Dadurch dürfte die deutsche Recyclingquote auf 40 bis 50 Prozent fallen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft. Um die geplante 65-Prozent-Marke der EU-Kommission zu erfüllen, muss die deutsche Quote bis 2030 also jährlich um 0,9 bis 1,6 Prozentpunkte steigen, zeigen IW-Berechnungen. In den vergangenen zehn Jahren schaffte die Bundesrepublik allerdings nach bisheriger Definition nur einen Anstieg von 0,3 Prozentpunkten pro Jahr.

Noch aber ist nicht ausgemacht, ob die Recyclingquote tatsächlich neu definiert wird. Darüber wird aktuell in Brüssel noch verhandelt.

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