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Nach Attacke in Berlin

Mann greift Sanitäter an, die Einjährigen reanimieren - das droht dem Täter jetzt
Samstag, 04.11.2017 | 19:32
Colourbox.de Der Mann griff des Sanitäter verbal an (Symbolbild)

Unfassbare Szenen haben sich am Freitag in Berlin-Moabit abgespielt: Ein 23-jähriger Autofahrer bedrohte einen Sanitäter, der gerade das Leben eines einjährigen Kindes retten wollte. Gegen den 23-Jährigen wird nun wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Da er den Außenspiegel des Rettungswagens abgetreten hat, könnte dem Täter nun eine Geld- oder Haftstrafe drohen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Zudem könnte auf ihn ein Verfahren wegen Beleidigung zukommen. Die Strafe soll sich nach dem Einkommen richten, kann aber bei bis zu 1000 Euro liegen.

"Der Autofahrer hat hier ganz klar eine Straftat begangen. Theoretisch drohen dem Täter, der Rettungskräfte auf diese Weise behindert, bis zu drei Jahren Haft", sagt der Strafrechts-Experte Christian Solmecke  gegenüber der Zeitung. Derzeit rechne er jedoch damit, dass der Täter mit einer Bewährungsstrafe davon komme - sofern er nicht vorbestraft sei.

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Der 23-Jährige flippte aus

Was war passiert? Wie die "B.Z." berichtet, waren die Sanitäter zu einer Kita gerufen worden, weil ein Junge beim Spielen plötzlich bewusstlos geworden war. Nach ersten Untersuchungen stellten die Einsatzkräfte fest, dass das einjährige Kind Kammerflimmern hatte. Daraufhin wurde ein Notarzt alarmiert.

Als einer der Sanitäter das Beatmungsgerät aus dem Wagen holte, flippte der 23-jährige Autofahrer aus. Er attackierte den Sanitäter verbal und bedrohte ihn. Der Rettungswagen stand so auf der Straße, dass der Mann nicht zur Arbeit fahren konnte. Der 23-Jährige demolierte den Rettungswagen und trat einen Außenspiegel ab.

"Mir egal, wer hier gerade reanimiert wird"

Obwohl der Sanitäter ihm erklärte, dass sie gerade um das Leben eines kleinen Kindes kämpfen, beruhigte sich der Mann nicht. Erst als die Polizei dazu kam, konnte der Sanitäter seine Arbeit fortführen. Der Mann soll laut der Zeitung die Polizei angeschrien und gesagt haben: "Mir doch egal, wer hier gerettet wird."

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vivi/pk