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+++ Ukraine-Krise im News-Ticker +++

Kämpfe eskalieren bei Awdijiwka - Tausende ohne Strom und Heizung
Aktualisiert am Dienstag, 31.01.2017 | 12:32
dpa Ein zerstörter Wohnblock in Awdijiwka

Kämpfe eskalieren bei Awdijiwka - Tausende ohne Strom und Heizung

Dienstag, 31. Januar, 12.29 Uhr: In der Ostukraine liefern sich Regierungssoldaten und Separatisten die verlustreichsten Kämpfe seit Monaten. Nahe der ostukrainischen Stadt Awdijiwka sind bei Kämpfen mindestens drei Regierungssoldaten getötet worden. 24 weitere wurden verletzt, wie die Pressestelle der Armee am Dienstagmorgen mitteilte. Aufseiten der Separatisten gab es nach eigenen Angaben vier Tote und sieben Verletzte. Bei den Gefechten kamen auch schwere Artillerie und Mehrfachraketenwerfer zum Einsatz; insgesamt kamen seit dem Wochenende 15 Menschen ums Leben.

Durch die Kämpfe sind in der Industriestadt mit einst 35.000 Einwohnern bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad in weiten Teilen Strom und Heizung ausgefallen. "Zum jetzigen Stand können wir im Laufe des Tages bis zu 8.000 Personen vorübergehend umsiedeln", schrieb Gouverneur Pawel Schebrowski auf Facebook. In angrenzenden Städten könnten bis zu 9.000 Menschen aufgenommen werden. Hilfsorganisationen haben zusätzliche Zelte bereitgestellt. Zudem sind durch Artilleriebeschuss bedingten Stromausfall in der Rebellenhochburg Donezk etwa 200 Bergarbeiter unter Tage eingesperrt.

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In dem seit 2014 andauernden Konflikt wurden nach UN-Angaben etwa 10.000 Menschen getötet. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte bei einem Berlin-Besuch von Präsident Petro Poroschenko am Montag, dass die Lage in der Ostukraine besorgniserregend sei. Eine mögliche Annäherung zwischen dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin bereitet Kiew Sorgen. 

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