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Holger Arppe tritt zurück: Apartheid-Staat und Fallbeil für "rotgrünes Geschmeiß" - davon träumte der AfD-Politiker
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AfD - Holger Arppe
dpa Holger Arppe ist wegen rassistischer Chatprotokolle mit Gewaltfantasien von seinem Amt als AfD_Fraktionsvize iM Schweriner Landtag zurückgetreten (Archivbild)

In Online-Chats träumte AfD-Politiker Holger Arppe von einem Apartheid-Staat „wie damals in Südafrika, wo die Weißen den Rest einfach nur irgendwie in Schach halten“. Rot-grünen Politikern wünschte er „das Fallbeil hoch und runter, dass die Schwarte kracht“. Jetzt musste der Vize-Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern zurücktreten.

Nach dem Bekanntwerden rassistischer Chatprotokolle mit Gewaltphantasien gegen politische Gegner ist der Vize-Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Holger Arppe, am Mittwoch zurückgetreten. Arppe ziehe damit seine persönlichen Konsequenzen aus dem Bekanntwerden der Chats, erklärte ein AfD-Fraktionssprecher. Er habe am Mittwoch auch die Partei verlassen. Über die Protokolle hatten zuerst der NDR, die „taz“ und die „Junge Freiheit“ berichtet.

Die Protokolle stammen aus einer Chat-Gruppe Arppes mit anderen AfD-Politikern. In den Chats schrieb er unter anderem, er habe „eine Vision: Wenn es hier in Deutschland gut läuft, werden wir am Ende so eine Art Apartheidstaat haben wie damals in Südafrika, wo die Weißen den Rest einfach nur irgendwie in Schach halten“.

„Grube ausheben“ für „widerliche grüne Bolschewisten“

Für die „widerlichen grünen Bolschewisten“ sollte man am besten „eine Grube ausheben, alle rein und Löschkalk oben drauf“, schrieb Arppe eine Woche zuvor. Außerdem rief der AfD-Vizechef im Schweriner Landtag offen zu einem gewalttätigen Umsturz auf: „Ich kann mir jetzt erklären, warum Revolutionen immer so blutig verliefen. Da muss man einfach ausrasten und erstmal das ganze rotgrüne Geschmeiß aufs Schaffott schicken. Und dann das Fallbeil hoch und runter, dass die Schwarte kracht!“

Über eine ehemalige Parteikollegin, die zur ALFA-Partei gewechselt war, schrieb Arppe: „Ich kämpfe für pränatale Diagnostik, damit sowas wie (Name der Frau) rechtzeitig abgetrieben werden kann.“ Auch das derzeitige AfD-Führungspersonal beleidigte Arppe: Spitzenkandidat Alexander Gauland sei ein „Arschloch“, die stellvertretende Bundesvorsitzende Beatrix von Storch „hätte auch mal ein Mann gewesen sein können“.

Über die Mutter eines ehemaligen Geschäftspartners schrieb Arppe in einem anderen Chat aus dem Frühjahr 2012, man solle sie „entführen, brutal vergewaltigen lassen von einem wilden Schimpansen und ihm dann jeden Tag einen anderen Finger zuschicken“. Nach einem Besuch im polnischen Breslau schrieb der AfD-Vize: „Ich bin fünf Stunden durch Breslau gelaufen und habe weder ein Kopftuch, noch einen einzigen Neger gesehen.“

Kontakt zu Terror-Verdächtigem: „Der Typ würde perfekt in unsere Reihen passen“

Die Chats zeigen auch, dass Arppe Kontakt mit dem Terrorverdächtigen Jan Hendrik H. unterhielt. Die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt hatten am Montag das Haus von H. in der Nähe von Rostock durchsucht. Ihm wird zur Last gelegt, Terroranschläge auf linke Politiker geplant zu haben.

In Chat-Protokollen war Arppe voll des Lobes für den Terrorverdächtigen, bei dem er im Mai 2015 zum Grillen eingeladen war. „Der Typ würde perfekt in unsere Reihen passen“, schrieb Arppe im Anschluss. „Er hasst die Linken, hat einen gut gefüllten Waffenschrank in der Garage und lebt unter dem Motto: Wenn die Linken, irgendwann völlig verrückt spielen, bin ich vorbereitet.“ Es sei „eben gut, wenn man einen Schrank voller Gewehre und ne Munitionskiste in der Garage hat.“

Im Video: „Ist er Ihnen peinlich?“ AfD-Frau Weidel blamiert sich mit Gestotter nach Gauland-Frage   

flr
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