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Razzia in Berlin

Moschee-Verein Fussilet verboten - 460 Polizisten im Einsatz
Mittwoch, 01.03.2017 | 19:41
dpa

Die Berliner Innenbehörde hat den Moschee-Verein Fussilet verboten, in dem auch der Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri verkehrt hatte. Die Polizei durchsuchte am Dienstagmorgen 24 Objekte in der Hauptstadt. Der Einsatz mit 460 Beamten laufe seit sechs Uhr morgens und erfolge als Amtshilfe für die Innenverwaltung, sagte ein Polizeisprecher.

Bei den im Zusammenhang mit dem Verbot durchsuchten Objekten handelt es sich um Wohnungen, Firmensitze und Hafträume in Berliner Gefängnissen.

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Bereits vor dem Verbot hatte die islamistische Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit ihre Räume geschlossen. An den Gebetsräumen, die auch regelmäßig vom islamistischen Attentäter Anis Amri besucht worden waren, hing am Dienstag ein Zettel: "Die Moschee ist endgültig geschlossen."

Schon seit 2015 wird ein Fussilet-Verbot diskutiert

Amri hatte die Moschee oft besucht. Er tötete am 19. Dezember einen polnischen LKW-Fahrer, entführte dessen Lastwagen und fuhr auf den Weihnachtsmarkt, wo er weitere elf Menschen tötete und mehr als 50 zum Teil schwer verletzte.

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Über eine Verbotsverfügung gegen den Verein Fussilet 33 wird seit 2015 diskutiert. Nach dem Terroranschlag sollte das Verbot eigentlich schnell kommen. Doch das ist nicht der einzige Grund: Beim Islamunterricht der Moschee sollen Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien radikalisiert worden sein. Auch soll Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden sein. Ein Imam saß zeitweise in Untersuchungshaft. Gegen fünf Mitglieder wurden Strafverfahren eröffnet.

Betrieben wurde die Moschee vom Verein Fussilet 33. Sie ist benannt nach einer Koransure, deren 33. Vers lautet "Und wer spricht schönere Worte, als der ruft zu Gott und verrichtet gute Werke und sagt: "Ich bin einer der Ergebenen"?".

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cvh/dpa/AFP