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Vulgäre Ausdrücke und Beleidigungen: Mannheimer Stadtrat schockiert mit Gansta-Rap-Video
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Stadtrat Julien Ferrat
Stadt Mannheim Stadtrat Julien Ferrat
Dienstag, 18.10.2016, 14:49

In Mannheim sorgt ein Rap-Video für einen Eklat: Stadtrat Julien Ferrat von der Familien-Partei rappt darin mit vulgären und beleidigenden Ausdrücken – und versteht das als kulturellen Beitrag. Politiker sind geschockt. Ferrat begründet, warum er das Video inzwischen wieder gelöscht hat.

Der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat hat mit einem Video im Internet für Entsetzen gesorgt. Er veröffentlichte bei Youtube und Facebook ein Video mit dem Titel "Mannheimer Ghetto". Darin ist Ferrat in klassischer Rapper-Manier vor Plattenbauten zu sehen, schaut in die Kamera, dazu ein harter Beat. Und textlich geht er unter die Gürtellinie.

Harte Worte – harte Bilder

Mittlerweile ist das Video auf den Social-Portalen gelöscht, aber der "Rheinneckarblog" hat diverse Zitate veröffentlicht, die Ferrat in "Mannheimer Ghetto" rappt, darunter:

  • "Habibi – lutsch an meinem Sibbi" (arabisch abwertend für Penis)
  • "Die Fotze deiner Mutter schmeckt nach Ayran"
  • "Ich bin Mannheimer Stadtrat und bang die Bitches jede Nacht hart"

Außerdem waren verstörende Bilder im Video zu sehen, darunter auch eine angedeutete Oralsex-Szene.

Stellungnahme von Ferrat

Ferrat, der über die Linke in den Stadtrat gewählt wurde, aber seit letztem Jahr für die Familienpartei antritt, will damit laut eigener Aussage (die unter dem Youtube-Video geschrieben war) einen kulturpolitischen Beitrag leisten. Das unterstrich er ebenfalls in einer Stellungnahme beim "Rheinneckarblog".

"Dieses Rapvideo moniert, dass sich Kulturpolitik fast nur um Hochkultur dreht. Gleichwohl werden nahezu alle Gangster-Rap-Klischees überzeichnet dargestellt und ins Lächerliche gezogen", erklärt Ferrat.

Oberbürgermeister: Video ist spätpubertär

Doch das scheint überhaupt nicht funktioniert zu haben, im Gegenteil: "Bei uns herrscht blankes Entsetzen", zitiert der "Mannheimer Morgen" Stadtrats-Mitglied Ralf Eisenhauer von der SPD. Carsten Südmersen von der CDU ergänzte, das Video beschäme das Gremium und müsse Konsequenzen haben.

FOCUS Online fragte beim Mannheimer Oberbürgermeister, Dr. Peter Kurz, nach. "Durch das Video wird die Intention der Erklärung (Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt, Anm. d. Red.) und auch das hierfür bestehende Engagement in der Stadtgesellschaft verunglimpft. Im Kern ist das Video von Herrn Ferrat peinlich berührend spätpubertär und vom Drang, um jeden Preis aufzufallen, geprägt. Da aber die Verstöße zu relevant sind, um darüber hinwegzugehen, prüfen wir, welche Konsequenzen sich für Herrn Ferrat als Mitglied des Gemeinderates ergeben."

Das sieht auch Stefan Proetel, Ressortleiter Mannheim und Region vom "Mannheimer Morgen", so. Das Video würde in dieser Form keine Sozialkritik üben. "Im Gegenteil. Es verherrlicht Dinge, ohne sie dabei deutlich in einen kritischen Kontext zu stellen."

Ferrat löscht Video

Auch wenn Ferrat, gegen den 2015 ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung bei einer Uni-Wahl eingestellt worden war, bei seiner Meinung bleibt, dass das Video einen sinnvollen Beitrag geleistet haben soll, hat er das Video auf sämtlichen Plattformen gelöscht.

Auf Nachfrage von FOCUS Online erklärte der 25-Jährige: "Das Ziel, die Aufmerksamkeit auf die Probleme im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt zu lenken, wurde erreicht. Eine weitere Veröffentlichung ist dementsprechend nicht mehr erforderlich." Daher habe er das Rapvideo gelöscht. "Dass viele nicht die Trennung zwischen einem 4-Minuten-Video, das die Grenzen der Kunstfreiheit ausreizt, von meiner politischen Arbeit unterscheiden können, hat mich enttäuscht. Ich wünsche mir, dass diejenigen, die sich tatkräftig empört haben, im gleichen Ausmaß für die Verbesserung des Stadtteils einsetzen", sagte Ferrat.

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