Panorama

Empörung in Australien Apple-Store wirft schwarze Jugendliche raus

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(Foto: AP)

Sechs Jugendliche betreten einen Apple-Laden in Australien - dann kommt ein Mitarbeiter auf sie zu und bittet sie, wieder zu gehen. Die Sicherheitsleute seien besorgt, dass sie etwas stehlen könnten - die Jugendlichen sind Schwarze.

Mitarbeiter eines australischen Apple-Ladens haben sechs schwarze Jugendliche aus dem Geschäft geworfen. Die Begründung schlägt einige Wellen. Es wurde befürchtet, dass sie "etwas stehlen könnten". Nach der Veröffentlichung von Videoaufnahmen des Vorfalls hat sich der Leiter des Geschäfts in Melbourne entschuldigt, wie der Konzern bestätigte. Die von einem der betroffenen Schüler stammenden Aufnahmen waren am Dienstag mit dem Titel "Alltäglicher Rassismus" auf dem sozialen Netzwerk veröffentlicht und binnen eines Tages 60.000 Mal angesehen worden.

Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Mitarbeiter die in Schuluniformen gekleideten Jugendlichen anspricht und ihnen sagt: "Die Sicherheitsleute sind ein bisschen besorgt, weil ihr hier im Laden seid. Die haben die Sorge, ihr könntet etwas stehlen". Als die Teenies nachfragten, warum sie denn etwas stehlen sollten, antwortet des Mann kurz angebunden: "Ende der Diskussion, ich muss euch bitten, unseren Laden zu verlassen."

Nach Angaben von Apple hat sich der Ladenchef am Mittwoch bei den Schülern und ihrem Schulleiter Nick Scott entschuldigt, als dieser mit ihnen in das Geschäft zurückkehrte. Scott sagte der Lokalzeitung "Herald Sun", es sei nicht das erste Mal, dass die Jugendlichen so behandelt worden seien. Als sie demnach vor zwei Wochen in einem anderen Laden baten, einen Motorroller auszuprobieren, sagte der Verkäufer, er dürfe das rechtlich nicht - nur um kurz darauf einen anderen Jugendlichen auf den Scooter zu lassen.

"Sprich englisch oder stirb"

Es ist nicht das erste Mal, dass Aufnahmen im Internet von offenbar rassistisch motivierten Vorfällen im Alltag in Australien für Furore sorgen. Im April wurde ein Zugfahrgast wie ein Held gefeiert, der ein muslimisches Paar gegen rassistische Beleidigungen verteidigte. Tausendfach gesehen und kommentiert wurde auch ein Video aus dem Jahr 2012, in dem ein Australier eine französische Touristen anherrscht: "Sprich englisch oder stirb".

Auf der Konzernseite im Internet betont Apple-Chef Tim Cook, das Unternehmen wolle, "dass sich jeder Mitarbeiter und jeder Kunde bei uns willkommen fühlt. Wir glauben, dass jeder gleichberechtigt ist, unabhängig von Hautfarbe, Alter, Geschlecht, Abstammung, Religion oder sexueller Orientierung."

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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