Panorama

Weniger neue Ansteckungen Reproduktionszahl in Schweden liegt unter 1

Laut Staatsepidemiologe Anders Tegnell geht die Zahl neuer Ansteckungen zurück.

Laut Staatsepidemiologe Anders Tegnell geht die Zahl neuer Ansteckungen zurück.

(Foto: imago images/TT)

Viele andere Länder beobachten genau, wie sich die Coronavirus-Lage in Schweden entwickelt. Denn der Sonderweg der dortigen Regierung ist nicht unumstritten. Der führende Wissenschaftler in der Krise bestätigt nun, dass die Reproduktionszahl seit Tagen unter 1,0 liege.

Die Zahl neuer Corona-Ansteckungen geht nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde in Schweden zurück. Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell bestätigte im Gespräch mit dem Sender SVT, dass die sogenannte Reproduktionszahl seit einigen Tagen unter 1,0 liege. Dies besagt, dass ein mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Schwede durchschnittlich weniger als einen weiteren Schweden ansteckt. "Das bedeutet, dass die Pandemie allmählich abebben wird", erklärte Tegnell am späten Freitagabend in dem Sender.

Eine Zusammenstellung der schwedischen Gesundheitsbehörde zeigt, dass die Reproduktionsrate im Land seit dem 10. April relativ stabil bei rund 1,0 lag. Am 1. April hatte sie demnach noch 1,40 betragen, am 25. April - dem letzten bislang veröffentlichten Wert - nach mehrtägigem Rückgang nur noch 0,85.

Schweden geht im Kampf gegen die Coronavirus-Krise einen international beachteten Sonderweg. Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern hat das skandinavische Land mit lockereren Maßnahmen auf die Pandemie reagiert, Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen wurden zum Beispiel niemals geschlossen.

Vielmehr appelliert die Regierung an die Vernunft der Bürger, damit diese Abstand zueinander halten und die Coronavirus-Verbreitung somit abgebremst werden kann. Verglichen mit dem Rest Skandinaviens haben die Schweden jedoch relativ viele Infektions- und Todesfälle: Bis Samstagvormittag wurden mehr als 22.000 Infektionen und mehr als 2650 Tote mit Covid-19-Erkrankung erfasst.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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