Wirtschaft

Produktionskapazitäten erhöht Biontech verdient Millionen

Gegründet als Onkologie-Spezialist verdient Biontech zunächst Geld mit Corona-Impfungen. Für das derzeit als Goldstandard geltende Vakzin versprechen die Bestellungen weitere Milliardeneinnahmen. Und auch in Krebsforschung werden wichtige Etappenziele erwartet.

Der Impfstoffhersteller Biontech hat im vergangenen Jahr dank seines Impfstoffs gegen Corona deutlich mehr eingenommen und letztlich einen Millionengewinn erzielt. Wie das Unternehmen mitteilte, kletterten die Erlöse binnen Jahresfrist von 109 Millionen auf 482 Millionen Euro. Operativ fiel noch ein Verlust von 82 Millionen Euro an, nachdem der Fehlbetrag im Jahr zuvor noch bei knapp 182 Millionen Euro lag. Für dieses Jahr kündigte das Unternehmen eine Ausweitung seiner Kapazitäten an

Biontech
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Den Nettogewinn bezifferte das Mainzer Unternehmen, das zusammen mit dem US-Konzern Pfizer den Covid-19-Impfstoff anbietet, auf gut 15 Millionen Euro. 2019 hatte die Biontech SE noch gut 179 Millionen Euro verloren. Allein i Schlussquartal verdiente das Unternehmen dank des endlich zur Verfügung stehenden Impfstoffs 366,9 Millionen Euro, nachdem im Jahr zuvor noch ein Minus von 58,2 Millionen Euro angefallen war.

Das Unternehmen sitzt derzeit auf Aufträgen zur Lieferung von 1,4 Milliarden Impfstoff-Dosen, die Einnahmen von 9,8 Milliarden Euro bringen werden. Mit berücksichtigt sind auch erwartete umsatzabhängige Meilensteinzahlungen der Kollaborationspartner und weitere Umsatzbeiträge. Das Ziel für die Produktionskapazität für das Gesamtjahr 2021 wurde von 2,0 auf 2,5 Milliarden Dosen erhöht, um die gestiegene Nachfrage bedienen zu können. Bis einschließlich März wurden bislang mehr als 200 Millionen Dosen ausgeliefert.

Die Erhöhung der Kapazität erklärte Biontech mit verbesserten Herstellungsprozessen und auch der neuen firmeneigenen Produktionsstätte in Marburg. Dort sollen künftig bis zu eine Milliarde Dosen pro Jahr produziert werden. Biontech kommt auch zu Gute, dass aus einem Fläschchen sechs statt nur fünf Impfdosen entnommen werden dürfen.

Biontech liefert den Impfstoff zusammen mit seinem Partner Pfizer inzwischen in mehr als 65 Staaten. Gespräche über weitere Lieferungen laufen. Die EU will laut Biontech bis Ende des Jahres 500 Millionen Dosen erhalten und hat eine Option zur Lieferung von zusätzlichen hundert Millionen Dosen.

Biontech war mit dem Ziel gegründet worden, Impfungen gegen Krebserkrankungen zu entwickeln. Das Unternehmen sieht das Potenzial, im laufenden Jahr bei 13 Produktkandidaten in 14 laufenden Studien voranzukommen. Im Jahr 2021 erwartet das Unternehmen mindestens vier Daten-Updates aus der Onkologie-Pipeline. Außerdem erwartet Biontech den Beginn von Phase-2-Studien für drei Programme sowie den Beginn von Phase-1-Studien von sechs der zurzeit präklinischen Programme.

Biontech rechnet 2021 mit Forschungs- und Entwicklungskosten von 750 Millionen bis 850 Millionen Euro, Verwaltungskosten von bis zu 200 Millionen Euro und Investitionen von 175 Millionen bis 225 Millionen Euro. Eine Prognose zum erwarteten Gewinn 2021 machte das Unternehmen nicht.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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