BMW PERSONAL COPILOT

Testfahrt: Mit einem hochautonomen BMW 5er G30 durch Las Vegas

BMW lässt uns auf der CES die Freiheit des Autofahrens neu erleben. Minutenlanges autonomes Cruisen über US-Highways! Die Hände nicht am Lenkrad, die Füße nicht auf den Pedalen. Stattdessen Spaß im Innenraum mit Amazon Prime, Schokolade und nackten Tatsachen. Kommt mit uns im Video auf eine "Fahrt im BMW 5er der nahen Zukunft".

Test-Fahrzeug! Hätte BMW es nicht extra drauf geschrieben, hätten wir den Unterschied zum G30 kaum bemerkt.
  1. "Ich will autonom fahren - jetzt!"
  2. Knopf drücken, tief durchatmen
  3. Amazon Prime-Lieferung an den Straßenrand (Gewinnspiel)
  4. Der Personal CoPilot kommt

Der Jetlag meldet sich, ich bin ein wenig verschlafen an diesem Mittwoch-Morgen in Las Vegas. Doch der Termin verspricht spannend zu werden. BMW will uns einen Prototyp zeigen, mit dem der deutsche Hersteller einen großen Schritt in Richtung autonomes Fahren machen will. Und wir sollen erfahren, wie sich die Zeit im Auto sinnvoll nutzen lässt, wenn die Technik komplett das Steuer übernimmt.

Die Präsentation, die BMW vorbereitet hat, soll mich auf diese Fahrt einstimmen. Doch mein noch schlaftrunkener Geist ist noch nicht zu 100 Prozent aufnahmebereit. Die Rede ist von einer Linda, die morgens im Jahr 2021 in ihrem Zimmer erwacht und auf einem Riesenbildschirm die Timeline für ihren Tag durchgeht. Ein Treffen mit ihrem Vater steht an. Ein Restaurantbesuch. Irgendwas mit Schokolade. Gut, dass ich heute nicht selbst ans Steuer muss.

In der Tiefgarage des Hotels angekommen wird mir die falsche Tür, die Fahrertür, geöffnet. Ich dachte, ich muss heute nicht ans Steuer? Da ist es wieder. Das Hier und Jetzt. Bis uns unsere Autos tatsächlich ganz allein aus Parkhäusern und durch den Innenstadtverkehr lenken, ist es noch ein weiter Weg. Und der blaue BMW 5er sieht - abgesehen vom Schriftzug "BMW Personal CoPilot" - nicht sonderlich nach der mir versprochenen Zukunft aus. Immerhin: Es ist ein G30, der in Deutschland erst in ein paar Wochen auf die Straßen rollen wird. Wenn ihr mehr zum BMW 5er (G30) erfahren wollt, dann biegt kurz hier ab.

"Ich will autonom fahren - jetzt!"

Die zwei BMW-Ingenieure, die mit mir im 5er sitzen, werden sichtlich nervös, als ich spaßeshalber immer wieder mal die Hände vom Steuer nehme. Was ist denn nun mit dem Personal CoPilot? Bevor jemand antworten kann, weckt ein nettes Feature mein Interesse. Wir halten an einer Ampel an, und das Display vor mir sagt mir, dass es noch 58 Sekunden dauert, bis sie wieder auf Grün springt. Die Technik bietet auch Audi an, doch gibt es in Europa und Deutschland noch nicht die Möglichkeit, sie auszuprobieren. Der BMW hingegen greift in Las Vegas die Funksignale der Ampeln ab - praktisch.

Wir biegen ab auf den Highway und ich ahne bereits, warum: Die nahezu schnurgeraden Autobahnen sind für das ohnehin erhöhte Stresslevel der BMW-Ingenieure natürlich pures Balsam. Hier kann einfach weniger schiefgehen, als auf den sich windenden Landstraßen im kurvenreichen bayrischen Hinterland.

Knopf drücken, tief durchatmen

Endlich ist es soweit. Ich soll den Knopf am Lenkrad drücken, kurz warten - und dann die Hände vom Lenkrad nehmen. Der BMW klemmt sich an den vorausfahrenden Wagen. Das können Autos schon längst, wenn sie über einen dynamischen, geschwindigkeitsabhängigen Tempomat verfügen. Interessant wird es in der ersten, leichten Kurve. Zunächst ein wenig schlingernd, pendelt sich der G30 dann doch sauber zwischen den beiden Linien ein.

Ich beginne, die sanfte Fahrt zu genießen. Denn im Gegensatz zu Tesla und Co. werde ich hier nicht aufgefordert, mit den Händen nach 10, 20 oder 30 Sekunden wieder das Lenkrad zu umschließen. Auch muss ich keinen Knopf drücken oder auf eine andere Art beweisen, dass ich noch aufmerksam und/oder noch am Leben bin. In einer Seelenruhe und kaum hörbar segelt der 5er nun den Highway entlang.

Zeit für ein wenig Unterhaltung. Der BMW-Mann auf der Rücksitzbank nestelt ein Tablet hervor, dessen Amazon Prime-Account mit der BMW Connected-App und der zugehörigen Cloud verknüpft wurde. Er startet den Film, den "Linda", die fiktive Dame aus der Einleitung, gestern Abend begonnen hat. An exakt derselben Stelle setzt der Film erneut ein, der BMW geht automatisch in den Kino-Modus, schließt den Sonnenschutz des Schiebedaches und dimmt das Licht. Alles ganz automatisch.

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Doch dieser ganz spezielle 5er eignet sich auch als Fremdenführer. Wir fahren an markanten Gebäuden vorbei und eine Geste vor dem Infotainment reicht aus, um einen Infotext erscheinen zu lassen. Auf Wunsch liest mir eine Stimme das Geschriebene auch vor. Daumen nach rechts, und ich erfahre mehr zu Sehenswürdigkeiten auf der rechten Seite. Daumen nach links, und ich lausche der Stimme zu POIs auf der linken Seite.

So erfahre ich zum Beispiel, dass der Trump-Tower im obersten Stockwerk zehn nackte... Hier endet der autonome Spaß. Der Techniker, dessen Hand die ganze Fahrt lang über der Handbremse hooverte, bittet mich, wieder in den nicht-autonomen Modus zu wechseln und wir verlassen ganz klassisch per Lenkradeingriff den Highway.

Amazon Prime-Lieferung an den Straßenrand (Gewinnspiel)

Lindas ebenso fiktiver Vater meldet sich. Für das Treffen heute Abend im Restaurant wäre eine Tafel Schokolade nett. Diese eine Sorte, welche die Großmutter so gerne isst. Auch hier springt der 5er ein. Online geht eine Bestellung an Amazon Prime raus, der optimale Treffpunkt für die Lieferung wird berechnet und angezeigt. Der Versandriese experimentiert schon länger mit der Möglichkeit, sich seine Waren direkt in den Kofferraum des Autos liefern zu lassen, auch in Deutschland. Kurze Zeit später betätige ich den Fensterheber und eine Prime-Tüte mit dunkler Schokolade wird übergeben. (In der Tüte befand sich auch ein Kindle. Den könnt ihr gewinnen! Schreibt dazu einfach in die Kommentare, wieso gerade ihr den Kindle benötigt, was euch am automatisierten Fahren besonders interessiert und wir arrangieren den Rest).

Der Kofferraum wirkt noch ein wenig chaotisch, schließlich handelt es sich um einen Prototyp. Der Laptop gleicht während der Fahrt permanent das Fahrzeug-GPS mit einer hochauflösenden Karte ab.
Der Kofferraum wirkt noch ein wenig chaotisch, schließlich handelt es sich um einen Prototyp. Der Laptop gleicht während der Fahrt permanent das Fahrzeug-GPS mit einer hochauflösenden Karte ab. (Quelle: netzwelt)

Der Personal CoPilot kommt

BMW präsentiert den Personal CoPilot nicht umsonst nicht in einer Studie, sondern in einem höchst seriennahen Fahrzeug wie dem 5er des Jahrgangs 2017. Im Prinzip verfügen sowohl der (noch) aktuelle 5er als auch der 7er über die technischen Grundlagen für diese Art des autonomen Fahrens. In unserem Testwagen befand sich jedoch im Kofferraum ein Laptop, der die fahrzeuginternen GPS-Signale mit einer hochaufgelösten Karte abglich. Auf die Frage, wann mit der Markteinführung des Personal CoPilot zu rechnen sei, erhielt ich jedoch keine konkrete Antwort. Fest steht jedoch: wir sind nicht mehr weit entfernt. Es sind vornehmlich rechtliche, nicht technische Fragen, die nach unseren Händen am Lenkrad verlangen. Futuristischer wird es dagegen in der BMW-Studie "i Inside Future", die ebenfalls auf der CES gezeigt wurde.

Weitere Neuigkeiten und Hintergrundberichte rund ums Automobil im Allgemeinen und BMW im Speziellen findet ihr auf netzwelt.

Hinweis: Flug- und Hotelkosten wurden von BMW übernommen. Mehr dazu erfahrt ihr in unseren Transparenz-Richtlinien.

BMW Personal CoPilot

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Eine umfangreiche Liste an BMW Personal CoPilot-Alternativen halten wir für euch in unserer Carsharing-Übersicht bereit.

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