Viele von uns haben das Problem, nicht genug zu trinken. Die Folgen sind Kopfschmerzen, trockene Haut, Konzentrationsmangel. Dabei scheitern wir allerdings schon an der Frage, wie viel genau denn wirklich genug ist?
Die Meinungen klaffen bei diesem Thema auseinander. Nicht nur die persönliche, auch die der Ernährungswissenschaftler, Forscher und Mediziner dieser Welt.
Faustregeln gibt es, doch sie fallen unterschiedlich aus. Während die einen auf mindestens zwei Liter Wasser am Tag schwören, begnügen sich die anderen mit einem Liter und wieder andere trinken nur dann, wenn sie sich durstig fühlen.
Bei so viel Uneinigkeit bleiben zwangsläufig Fragezeichen zurück. Besonders im Sommer und an wirklich heißen Tagen, an denen wir den Körper bestmöglich auf die Hitze einstellen wollen.
Mediziner der Mayo Clinic* haben berechnet, wie viel Flüssigkeit wir wirklich - also WIRKLICH, WIRKLICH - pro Tag zu uns nehmen sollten. Und natürlich - wie haben es bereits geahnt - gibt es so etwas wie eine allgemeingültige Faustregel nicht so ganz, sondern nur individuelle Fäustchen.
*Die Mayo Clinic ist eine in den USA renommierte Non-Profit-Forschungsorganition. Zu ihr gehören mehrere Arztpraxen und Kliniken mit über 4500 Wissenschaftlern.
Die Forscher nennen dennoch einen Richtwert für unsere Wasserzufuhr:
Demnach sollen Männer pro Tag durchschnittlich 13 Gläser Wasser trinken und Frauen neun Gläser.
Da sich die Maßeinheiten nach US-Standards richten, muss ein bisschen umgerechnet werden, um auf die Liter pro Tag zu kommen. Ein Glas Wasser beinhaltet nach US-Norm ungefähr 235 Milliliter Wasser.
Männer müssten also rund 3 Liter am Tag trinken, Frauen 2,1 Liter.
Wieder ein Richtwert. Der tägliche Wasserbedarf ist auch davon abhängig, wie alt eine Person ist und wie viel sie auf die Waage bringt. Deshalb die Mayo-Formel:
Um dich nicht zu verwirren: Die Amerikaner geben Flüssigkeiten in Unzen, nicht in Liter an. Da die Formel von der Mayo Clinic aus Minnesota stammt, musst du dein Ergebnis also noch umrechnen. Das ist aber ziemlich simpel:
Einfach mit 0,03 multiplizieren. Und schon hast du deinen individuellen Flüssigkeitsbedarf errechnet!
Für diejenigen unter uns, die gern Sport treiben, gilt aber: Der Bedarf an Wasser - gerade in den heißen Monaten - ist ein bisschen höher als berechnet. Da du bei der Jogging-, Fahrrad- oder Trainingsrunde mehr schwitzt und folglich mehr Flüssigkeit deinen Körper verlässt, musst du dieses Extra-Defizit ausgleichen.
Und ja, hingegen einiger Meinungen können wir zu viel des Guten haben, auch wenn es sich hierbei nicht um Bier, sondern Wasser handelt. Gefährlich wird es, wenn wir deutlich mehr als einen Liter pro Stunde trinken. Unsere Nieren können so viel Flüssigkeit nicht schnell genug verarbeiten.
Die Folge: Die Natriumkonzentration im Blut sinkt, was zu Übelkeit, Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Also achte darauf, dass du in regelmäßigen Abständen immer mal wieder ein Glas Wasser trinkst. An heißen Tagen kannst du so schon im Voraus einem brummenden Schädel, Müdigkeit oder einem Schwächegefühl entgegenwirken.