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Kultur US-Rocklegende

Tom Petty im Alter von 66 Jahren gestorben

Tom Petty ist tot

Der US-Sänger Tom Petty wurde Sonntagnacht leblos in seinem Haus in Malibu gefunden. Er ist im Krankenhaus an den Folgen eines Herzstillstands gestorben. Petty wurde 66 Jahre alt.

Quelle: N24/ Isabelle Bhuiyan

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Der US-Rocksänger Tom Petty ist tot.
  • Am Montagabend hatten mehrere Medien sein Ableben gemeldet. Später hieß es, er würde sich noch „ans Leben klammern“.
  • Nun bestätigten eine Sprecherin und die Familie, dass der Musiker an einem Herzleiden starb.

Der US-Sänger Tom Petty ist gestorben. Das bestätigte Carla Sacks, Sprecherin des Sängers, am späten Montagabend (US-Zeit). Der 66-Jährige habe am Montag einen Herzstillstand erlitten und sei in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben, gab die Familie in der Nacht zu Dienstag in einer Erklärung bekannt.

Der Sänger sei „friedlich im Kreis seiner Familie, Bandkollegen und Freunde gestorben“, hieß es in der Erklärung der Familie weiter. Die Bemühungen im Krankenhaus zur Wiederbelebung nach dem Herzinfarkt seien erfolglos geblieben. Petty sei „viel zu früh gestorben“, erklärte die Familie.

Auch die Internetseite des Musikers kündet in tiefem Schwarz von seinem Ableben.

Zunächst verärgertes Dementi der Tochter

Vor der offiziellen Todesmitteilung der Familie hatte es Wirbel um Meldungen zu Pettys Ableben gegeben. Die Internetseite „TMZ“ und der Fernsehsender CBS hatten über den Tod des Musikers berichtet – und sich ein verärgertes Dementi von dessen Tochter Annakim Violette Petty eingehandelt. „Wie könnt ihr es wagen zu berichten, mein Vater sei tot?“, schrieb sie auf Instagram. Die Medien zogen daraufhin ihre Meldungen zu Pettys Tod zurück.

Die Polizei in Los bestätigte bis Montagabend lediglich, dass sie am Sonntag auf einen Anruf in Malibu am Sonntag reagiert und einen Mann zum Krankenhaus transportiert hätte. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Petty hatte seit den 70er-Jahren solo und mit seiner Band Tom Petty & the Heartbreakers Welterfolge gefeiert. Songs wie „American Girl“, „Free Falin’“, „Refugee“ oder „I Won’t Back Down“ wurden zu Hits. Zuletzt war er mit seiner Band auf einer Jubiläumstournee in den USA und im September dreimal bei der Hollywood Bowl in Los Angeles. Für November waren zwei Konzerte in New York angekündigt.

Alles fing mit Elvis Presley an

Die Tour war als Abschiedstournee angekündigt gewesen. „Ich denke, das könnte die letzte Reise durchs Land sein“, sagte Petty dem Musikmagazin „Rolling Stone“ im vergangenen Jahr. Aber in den Ruhestand wolle er nicht gehen, hatte Petty weiter gesagt. „Ich brauche etwas zu tun, sonst tendiere ich dazu, zu Hause zu nerven.“

Angefangen hatte alles, als Petty mit zehn Jahren Elvis Presley vorgestellt wurde. „Er sah unwirklich aus, als würde er hell strahlen“, sagte Petty 45 Jahre später dem Magazin „Esquire“. Faszinierend, geradezu spirituell gewesen sei Elvis mit seiner Entourage: „Es war wie eine Prozession in der Kirche. Eine Schlange weißer Cadillacs und Mohair-Anzüge.“

Nach der Schule ging er noch kurz auf ein College, aber dann begann er, Bands zu gründen. Mit Tom Petty & the Heartbreakers feierte er ab den 70er-Jahren Erfolge, erst in Europa, dann auch im Heimatland. In den 80ern gehörten Petty & the Heartbreakers zu den festen Größen im amerikanischen Musikgeschäft und spielten mit Grateful Dead und anderen Rocklegenden zusammen.

Mehr als 80 Millionen verkaufte Platten

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Dann kamen die Traveling Wilburys, eine sogenannte Superband bestehend aus Mitgliedern, die schon vorher Stars waren: George Harrison, Roy Orbison, Jeff Lynne von ELO, Bob Dylan und Tom Petty. Die fünf Musiklegenden legten ein erfolgreiches Debüt vor, doch dann starb überraschend Roy Orbison. Die übrigen vier machten noch eine zweite Platte, dann war Schluss. Immer wieder wurde über ein neues Projekt gemunkelt, doch die letzte Hoffnung starb 2001 mit Harrison. Ein Stück Musikgeschichte waren die Wilburys da längst.

Petty, der auch eine eigene Radioshow hatte, war in den 90ern vom Rock abgerückt und machte eher Pop, später auch Filmmusik, 1996 für „She’s the One“ mit Jennifer Aniston und Cameron Diaz.

Der Musiker hatte während seiner Musikerlaufbahn mehr als 80 Millionen Platten verkauft. Die Rock and Roll Hall of Fame, die Petty 2002 aufnahm, pries seine Musik als „dauerhaften, hart arbeitenden, einnehmenden und einfachen“ Rock an.

Seinen ersten Nummer-eins-Hit hatte Petty jedoch erst im Jahr 2014 mit „Hypnotic Eye“. Als Songschreiber konzentrierte er sich meist auf die alltäglichen Schwierigkeiten des Lebens und den Willen, diese zu überwinden. „Ich denke, Glaube ist sehr wichtig, um durchs Leben zu kommen“, sagte Petty 1989 in einem Interview. „Ich denke, es ist zuallererst wichtig, dass du an dich selbst glaubst.“

dpa/AP/AFP/cl

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