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Meinung Zum Abschuss freigegeben

Verkaufen Sie Ihren Diesel, solange es noch geht

Stuttgart beschließt Fahrverbot für alte Diesel

Alte Diesel-Autos sollen ab 2018 von Stuttgarts Straßen verbannt werden können. Für die Fahrzeuge, die nicht die Abgasnorm 6 erfüllen, soll es bei Feinstaubalarm Fahrverbote geben.

Quelle: N24/ Lena Mosel

Autoplay
Immer mehr Städte diskutieren ein Fahrverbot für Autos mit Dieselmotoren. Steht uns jetzt der große Preissturz bei gebrauchten Diesel-Fahrzeugen bevor? Einiges spricht dafür, nicht nur in Stuttgart.

Ein Bekannter von mir hat sich vor zwei Jahren einen neuen Range Rover Evoque gekauft, und zwar einen mit Dieselantrieb. Davor hatte er das gleiche Modell, nur mit Benzinantrieb.

Nun ärgert er sich. Aber nicht etwa, weil sein Auto klingt wie ein Traktor, sondern vor allem, weil die Stuttgarter überlegen, ihn in Zukunft vielleicht nicht mehr in ihre Innenstadt zu lassen. Weil Dieselantriebe einfach nicht gut sind, weder für Mensch noch Tier. Und weil Stuttgart in einem Talkessel liegt, in dem sich die Luft besonders gern staut.

Dieses angedachte Fahrverbot könnte für viele Besitzer von Dieselfahrzeugen ein echtes Problem werden, vor allem, wenn ihrem Fahrzeug in Zukunft vielleicht auch noch die grüne Plakette entzogen werden sollte, weil die Hersteller geschummelt haben.

Dazu kommt: Sollte diese Idee in Stuttgart Erfolg haben, werden die verbotsverliebten Lokalpolitiker, die sich leider so gerne für dies und das engagieren, keine Sekunde zögern und auch in ihren Städten und Städtchen nach Verboten krakeelen. Und auch Gehör finden.

Diese Folgen kann zu hohe Stickoxid-Belastung haben

Schlechte Luft in Deutschland. Vielerorts ist die Belastung mit Stickstoffdioxid deutlich zu hoch. Das kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Einige Städte erwägen sogar ein Dieselverbot.

Quelle: N24/ Christina Lewinsky

Schon passiert, so berichtet mein oben erwähnter Bekannter eben, angeblich wird in München und Berlin auch schon über ähnliche Maßnahmen nachgedacht. Wer diese Kolumne regelmäßig liest, weiß, dass ich kein Freund von Dieseln bin.

Aber ich bin auch nicht schadenfroh und mag es im Allgemeinen nicht, wenn Menschen, die zum überwiegenden Teil von unseren Steuergeldern leben, uns als Dank dafür immer neue Vorschriften machen. Also, liebe Dieselfahrer, ich drücke euch die Daumen.

Alle Diesel-Nachrichten der letzten Zeit haben meinen Geländewagen liebenden Bekannten nun aber zu der Überzeugung gebracht, dass es besser ist, sich jetzt von seinem Range Rover Evoque zu trennen, bevor er in ein paar Jahren gar nichts mehr dafür bekommt. Bitter.

Wann wird die Diesel-Blase platzen?

Aber in der Tat ist seine Überlegung nicht ganz von der Hand zu weisen. Es besteht eine echte Möglichkeit, dass der Wert von Dieselfahrzeugen in naher Zukunft rapide fällt, zumindest wenn sie in der Nähe von Städten betrieben werden.

So wirken sich die Diskussion um Dieselfahrverbote und der Dieselskandal schon jetzt auf die deutschen Autoverkäufe aus: Bei den neu zugelassenen Pkw ging der Dieselanteil im Februar um 10,5 Prozent zurück, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) mitteilt. Damit waren über die Hälfte der Neuwagen Benziner (53,7 Prozent).

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Nicht wenige Menschen dürften sich daher überlegen, sich schon jetzt von ihrem Auto zu trennen, bevor die Diesel-Blase in ein, zwei Jahren schmerzhaft platzt. Was meinen Sie, aussitzen oder handeln?

PS: Was viele nicht wissen: Selbst gebrauchte VW-Busse gibt es mit Benzinantrieb. Funktioniert prima.

Auch Greenpeace setzt sich in Stuttgart dafür ein, dass Fahrzeuge mit Dieselmotoren aus der Innenstadt verbannt werden
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Quelle: picture alliance / dpa

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