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Weltkriegsbunker ist Pilgerstätte für Neonazis

Adolf Hitler mit einem Mädchen am Berghof am Obersalzberg Adolf Hitler mit einem Mädchen am Berghof am Obersalzberg
Adolf Hitler mit einem Mädchen am Berghof am Obersalzberg
Quelle: pa/IMAGNO
„Jude verrecke", „Heil Hitler", Hakenkreuze: Haufenweise überziehen Nazi-Schmierereien eine kommerziell genutzte Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Obersalzberg. Neonazis nutzen den Ort als Pilgerstätte. Das TV-Magazin "Kontraste" zeigt, wie Bayerns Landesregierung das Problem ignoriert.

Anziehungspunkt für die Neonazis auf dem Obersalzberg ist den „Kontraste“-Recherchen zufolge die Bunkeranlage unter dem „Hotel zum Türken“. Diese ist voll mit rechtsextremistischen Schmierereien, wie Videoaufnahmen zeigen, die „Kontraste“ exklusiv vorliegen. Die Bunkeranlage war das Quartier von Hitlers Reichssicherheitsdienst und der Leibwache. Heute lockt sie Touristen aus der rechtsextremen Szene an.

Die unterirdische Anlage ist öffentlich zugänglich. Schilder am Hotel bewerben den ehemaligen Hitler-Bunker: Besucher könnten „Gefängniszellen und Schießscharten“ des Reichssicherheitsdienstes besichtigen. „Es ist einfach unmöglich, dass so ein Ort unkommentiert den Leuten überlassen wird“, kritisiert Volker Dahm, der Leiter des neben dem Bunker liegenden staatlichen Dokumentationszentrums zum Obersalzberg.

Der Freistaat Bayern und der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser haben die Verantwortung für den Obersalzberg. Auf das Problem mit den Nazi-Schmierereien hat der Finanzminister bisher nicht reagiert.

Die rechtspolitische Sprecherin der bayerischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Christine Stahl, fordert den Finanzminister daher dringend auf, sich dieser Sache anzunehmen. Die bayerische Staatsregierung müsse sich gegenüber den Hotelbesitzern dafür einsetzen, dass die Nazi-Schmierereien von den Wänden entfernt werden. „Als weiteres würde ich mir schon wünschen, dass man rechtlich prüft, ob diese Anlage, wenn sie für derartiges missbraucht wird, weiter geöffnet bleiben darf“, sagt Christine Stahl.

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