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Ausland Waffen-Embargo

Neue Schmuggelroute zwischen Russland und dem Iran

Satellitenaufnahme der iranischen Boeing auf dem Flugplatz von Khmeimim Satellitenaufnahme der iranischen Boeing auf dem Flugplatz von Khmeimim
Satellitenaufnahme der iranischen Boeing auf dem Flugplatz von Khmeimim
Quelle: privat
Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste umschifft Russland das Iran-Embargo. Teile für schwere, offensive Waffensysteme werden aus dem Iran via Syrien offenbar zur Wartung nach Russland gebracht.

Russland und Iran verstoßen gemeinsam gegen die UN-Resolution 2231, welche die Lieferung und Wartung schwerer, offensiver Waffensysteme untersagt. Dies berichtet die WELT AM SONNTAG unter Berufung auf westliche Geheimdienste. Demnach sollen im Juni zwei Mal Flugzeuge aus dem Iran direkt zum Flughafen Khmeimim, dem wichtigsten russischen Militärstützpunkt in Syrien, geflogen sein, um militärische Güter für den Weitertransport nach Russland dorthin zu bringen. Das militärische Gerät soll danach per Lastwagen zum Mittelmeerhafen in Tartus gebracht und auf das russische Schiff Sparta III verladen worden sein. Wenige Tage später fuhr dieses zum russischen Hafen Novorossyisk am Schwarzen Meer.

Gegen Resolution 2231 verstoßen

Damit sollen Russland und der Iran gegen die Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates verstoßen haben. Dieser Beschluss vom Juli 2015, der im Rahmen des Atomabkommens mit dem Iran die bis dahin geltenden Sanktionen und Resolutionen ersetzte, verpflichtet im Anhang B Absatz 5 nämlich bis zum Jahr 2023 alle Mitgliedstaaten, bestimmte Waffengeschäfte mit dem Iran dem Sicherheitsrat im Voraus vorzulegen. So bedarf die „Lieferung, der Verkauf oder Transfer … aller Typen von Kampfpanzern, Artillerie mit großem Kaliber, Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern, Kriegsschiffen, Raketen oder Raketensystemen“ einer Genehmigung der UN. Das Verbot betrifft auch „Herstellung oder Instandhaltung“ dieser Waffengattungen.

Die neue Schmuggelroute ist laut WELT AM SONNTAG Teil der immer enger werden Koordination zwischen Moskau und Teheran, die beide im syrischen Bürgerkrieg auf Seiten des Assad-Regimes kämpfen. Dies hat inzwischen zu offener Kooperation geführt: Russlands stellvertretender Premierminister Dimitri Rogosin kam vergangene Woche in Teheran mit dem iranischen Verteidigungsminister Hossein Dehghan überein, die militärische und technologische Zusammenarbeit zu intensivieren. Die Übereinkunft sei eine Reaktion auf neue Sanktionen von Seiten der USA

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