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Ab sofort - alle Auftritte von Schwulen und Lesben in Ankara verboten

Die Regenbogenflagge am Donnerstag an der deutschen Botschaft in Ankara Die Regenbogenflagge am Donnerstag an der deutschen Botschaft in Ankara
Die Regenbogenflagge am Donnerstag an der deutschen Botschaft in Ankara
Quelle: pa/NurPhoto
In der türkischen Hauptstadt Ankara sind ab sofort alle Veranstaltungen von Schwulen, Lesben und Transsexuellen verboten. Das erklärte das Gouverneursamt. Einen Grund dafür nannte die Behörde auch.

Die türkischen Behörden haben alle LGBTi-Kulturveranstaltungen in der Hauptstadt Ankara untersagt. Theater- und Filmaufführungen, Ausstellungen oder ähnliche Veranstaltungen der LGBTi (Lesben, Schwule - englisch: Gays -, Bisexuelle, Transsexuelle und intersexuelle Menschen) seien bis auf Weiteres in der gesamten Provinz nicht gestattet, erklärte das Gouverneursamt am Sonntag.

Als Grund nannte die Behörde unter anderem die Sicherung der öffentlichen Ordnung. Zudem könnten solche Veranstaltungen wegen „gesellschaftlicher Sensibilität“ Provokationen und Reaktionen hervorrufen.

Mit einer ähnlichen Begründung hatte das Gouverneursamt schon die deutschen LGBTi-Filmtage verboten, die am vergangenen Donnerstag in der Hauptstadt stattfinden sollten.

Zweihundert Menschen der LTGB-Community demonstrierten im Sommer 2016 in der Türkei, nachdem der Transgender-Aktivist Hande Kader in Istanbul ermordet worden war
Zweihundert Menschen der LGBTi-Community demonstrierten im Sommer 2016 in der Türkei, nachdem der Transgender-Aktivist Hande Kader in Istanbul ermordet worden war
Quelle: AFP/Getty Images

Die deutsche Botschaft in Ankara hatte die Filmtage mit organisiert. Damals hieß es, die Veranstaltung könnte bestimmte, „empfindsame Kreise provozieren".

Homosexualität in der Türkei nicht verboten

Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth, hatte am Mittwoch in einem Tweet die Türkei aufgefordert, „die Freiheit der Kunst und die Rechte von Minderheiten“ zu achten.

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Homosexualität ist in der Türkei nicht verboten. Menschenrechtler kritisieren jedoch eine zunehmende Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transgender-Menschen.

Im Juni hatte der Istanbuler Gouverneur das dritte Jahr in Folge den traditionellen Schwulen-und-Lesben-Marsch in Istanbul untersagt. Die Polizei setzte das Verbot mit Festnahmen und dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen durch. Die Organisatoren bezifferten die Gesamtzahl der Festnahmen damals auf mehr als 20. Die Polizei hatte die zentrale Einkaufsstraße Istiklal zuvor großräumig abgesperrt. Die Parade zum Abschluss der Istanbuler „Pride Week“ wird von Aktivisten seit mehr als zehn Jahren organisiert.

dpa/coh

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