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Ausland EU-Solidarität

Schäuble hofft wegen Fall Skripal auf Exit vom Brexit

Wolfgang Schäuble hofft auf Exit vom Brexit

Nach der Massenausweisung russischer Diplomaten in der Skripal-Affäre hofft Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble auf ein Brexit-Umdenken in Großbritannien. Eine Reihe westlicher Staaten haben sich hinter Großbritannien gestellt.

Quelle: WELT/ Lukas Axiopoulos

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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hält den Austritt Großbritanniens aus der EU nicht für unausweichlich. Der Fall Skripal zeige, wie wichtig die Gemeinschaft sei. Tatsächlich formiert sich längst neuer Widerstand gegen den Brexit.

Nach der Massenausweisung russischer Diplomaten in der Skripal-Affäre hofft Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble auf ein Brexit-Umdenken in Großbritannien. „Ich habe durchaus noch Hoffnung, dass die Briten in der EU bleiben“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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Nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal hätten die Briten gesehen, „wie gut es ist, wenn man in der Welt nicht alleine ist“. Sie würden viel Solidarität erfahren und erkennen, dass „Europa funktioniert“.

Laut EU-Vertrag muss Großbritannien die EU am 29. März kommenden Jahres verlassen. Nachdem beim Brexit-Referendum im Juni 2016 knapp 52 Prozent der Wähler für den EU-Austritt gestimmt hatten, reichte May vor genau einem Jahr den Austrittsantrag in Brüssel ein. Damit begann eine zweijährige Frist, innerhalb derer die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU ausgehandelt werden müssen.

Neuer Widerstand

Tatsächlich formiert sich gerade ein neuer Widerstand gegen den Brexit. So startete die Organisation Best for Britain am Mittwoch eine neue landesweite Kampagne für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union und plakatierte in mehreren Städten ihre Forderungen. Die Organisation schaltete überdies Anzeigen in großen Zeitungen wie „The Evening Standard“ und „The Guardian“. Der US-Milliardär George Soros unterstützt die Gruppe mit umgerechnet einer halben Million Euro.

Im Vereinigten Königreich sind in jüngster Zeit zahlreiche Anti-Brexit-Initiativen entstanden. Im Februar bildeten sie mit der Grassroots Coordinating Group (GCG) eine gemeinsame Plattform. Der ehemalige Labour-Politiker Andrew Adonis, ein Mitglied des Oberhauses, startete eine eigene Anti-Brexit-Kampagne an der Seite einer Jugendgruppe namens Our Future, Our Choice.

Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair sagte unterdessen während einer Konferenz in London, Großbritannien bedürfe der EU als Gegengewicht zu Schwergewichten wie den USA, China oder Indien. „Wir könnten ein global player sein“, bedauerte der Labour-Politiker. Doch indem sich Großbritannien aus seinem „größten Markt und der größten politischen Union der Welt“ zurückziehe, begehe es einen „außergewöhnlichen selbstzerstörerischen Akt“. 

Weitere Eskalation im Fall Skripal - Russland weist US-Diplomaten aus

Lange hat die Staatengemeinschaft auf die Antwort Putins zur Massenausweisung russischer Diplomaten gewartet. Jetzt ist sie da: Moskau setzt nun seinerseits Dutzende US-Diplomaten vor die Tür.

Quelle: WELT/ Perdita Heise

AFP/AP/dpa

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