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Deutschland Fünf Deutsche festgenommen

Deutsches IS-Mädchen aus Sachsen in Mossul aufgegriffen?

Linda aus Sachsen war IS-Kämpferin in Mossul

Es ist bestätigt: Linda W. aus Sachsen gehört zu den in Mossul festgenommenen IS-Kämpferinnen. Die Schülerin verschwand im Sommer 2016 aus ihrem Heimatort. Über das Internet soll sie Kontakt zum IS aufgenommen haben.

Quelle: N24/ Paul Willmann

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In Mossul sollen fünf deutsche Frauen festgenommen worden sein, die sich der IS-Terrormiliz angeschlossen hatten.
  • Darunter befindet sich möglicherweise auch eine 16-jährige Schülerin aus Sachsen.
  • Die aufgegriffenen Frauen sollen aus Deutschland, Russland, Türkei, Kanada, dem Kaukasus, Libyen und Syrien stammen.

Verängstigt und erschöpft blickt das Mädchen in die Kamera. Die Haare sind voller Staub, die Haut ist blass. Um die Jugendliche herum stehen Männer in Uniform und machen Fotos mit ihren Handys. So, als wäre das Mädchen eine Trophäe. Die Aufnahmen kursieren seit dem Wochenende in sozialen Netzwerken. Sie stammen aus Mossul, der umkämpften Metropole im Nordirak, die rund drei Jahre lang unter der Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) war.

Das Mädchen, das die irakischen Soldaten in der vergangenen Woche bei einer Militäroperation aufgegriffen haben, soll eine IS-Anhängerin sein. Gemeinsam mit vier weiteren Frauen aus Deutschland sowie IS-Anhängerinnen aus Russland, der Türkei, Kanada, Libyen, dem Kaukasus und Syrien soll sich die Teenagerin in einer Tunnelanlage in der Altstadt von Mossul versteckt haben. Angeblich mit Waffen und Sprengstoffgürteln ausgerüstet.

Nach Informationen der WELT prüfen deutsche Sicherheitsbehörden derzeit Hinweise, wonach es sich bei einer der festgenommenen Dschihadistinnen um die 16-jährige Linda W. aus Sachsen handeln könnte. Die kurz zuvor zum Islam konvertierte Schülerin hatte im Sommer 2016  eine Vollmacht der Eltern gefälscht und war von Frankfurt am Main aus per Flugzeug nach Istanbul und weiter nach Syrien gereist. Dort soll sich das Mädchen dem IS angeschlossen haben.

„Es gibt neue Erkenntnisse im Fall Linda W., die derzeit geprüft werden“, teilte eine Sprecherin des sächsischen Landeskriminalamts (LKA) der WELT auf Nachfrage mit.

Die Eltern hatten Linda W. bereits kurz nach ihrem Verschwinden als vermisst gemeldet. Ab Juli 2016 erfolgte eine internationale Fahndung nach der Schülerin. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen W. wegen des Verdachts der Aufnahme von Beziehungen zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat (§ 89a Strafgesetzbuch)

Wie das LKA herausfand, stand Linda W. offenbar über Internet-Chats in Kontakt mit Mitgliedern und Unterstützern der Terrormiliz. Diese Personen sollen die Konvertitin davon überzeugt haben, in das syrische und irakische Kriegsgebiet zu reisen, um sich den Dschihadisten anzuschließen.

IS-Miliz lockt Mädchen nach Syrien

Die Terrormiliz IS hat immer wieder gezielt versucht, junge Mädchen und Frauen aus Deutschland über soziale Medien wie Facebook, Twitter oder auch Instagram nach Syrien zu locken. Teilweise geschah dies mit dem Versprechen, vor Ort einen Dschihadisten heiraten zu können.

Mehr als 930 Islamisten aus Deutschland reisten nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes in den vergangenen Jahren nach Syrien und in den Irak. Darunter befanden sich auch zahlreiche Frauen und Mädchen, wie die 16 Jahre alte Sarah O. aus Baden-Württemberg, die 15 Jahre alte Leonora M. aus Sachsen-Anhalt oder die 17-jährige Merve S. aus Hamburg.

Große Verzweiflung beim Wiederaufbau von Mossul

Nachdem die Terrormiliz IS aus Mossul vertrieben wurde, beginnen die Menschen mit dem Wiederaufbau. Große Teile der Stadt wurden bei den Kämpfen zerstört. Doch unter den Trümmern lauert eine große Gefahr.

Quelle: N24/ Christin Brauer

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