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Bayern München

Nach Brandanschlag auf Obdachlosen – Verdächtige festgenommen

25-jähriger Italiener stellt sich nach öffentlicher Fahndung

Ein schlafender Obdachloser entging in München nur knapp einem Brandanschlag. Bei der Suche nach den Tätern wendet sich die Polizei mit Bildern einer Überwachungskamera an die Öffentlichkeit. Mit Erfolg.

Quelle: N24/Sebastian Honekamp

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Nach dem Brandanschlag auf einen schlafenden Obdachlosen am Münchner Hauptbahnhof sind zwei Männer festgenommen worden.
  • Einer habe sich gestellt, der andere sei am Arbeitsplatz gefasst worden, sagte die Polizei.
  • Die Männer, die aus Italien stammen, hätten die Tat zugegeben und gesagt, dass sie sich „einen Spaß erlaubt“ haben.

Nach dem Brandanschlag auf einen schlafenden Obdachlosen am Münchner Hauptbahnhof sind zwei Männer in der Nacht zum Sonntag festgenommen worden. Ein 25-Jähriger ohne festen Wohnsitz habe sich in Starnberg gestellt, ein 29-Jähriger sei am Samstagabend an seinem Arbeitsplatz in München gefasst worden, sagte ein Sprecher der Polizei München am Sonntag.

Die Italiener hätten die Tat eingeräumt und bei der Vernehmung gesagt, dass sie sich „einen Spaß erlaubt“ haben. Den Festgenommenen wird versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Sie sollen noch am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Am Freitag hatte die Polizei mit Bildern einer Überwachungskamera nach den Verdächtigen gefahndet. Daraufhin meldeten sich den Angaben zufolge mehrere Zeugen, die die beiden erkannt hatten.

Beherzte Passanten retteten das Opfer

Die Videoaufnahmen zeigen, wie vor zehn Tagen einer der zwei Männer neben dem Schlafenden auf einer Bank im Hauptbahnhof Platz nahm. Er posierte und machte Faxen, der andere fotografierte mit dem Handy. Dann zündete sich einer der Männer eine Zigarette an, nahm ein paar Züge – und warf sie dann auf die Plastiktüte mit den Habseligkeiten des 51 Jahre alten Obdachlosen. Die Männer flüchteten und sprangen in eine einfahrende S-Bahn.

Dass das Opfer trotzdem unverletzt blieb, war nur dem beherzten Eingreifen von drei Passanten zu verdanken. Zwei schoben die brennenden Tüten mit ihren Füßen weg, ein dritter verständigte über eine Notrufsäule die Polizei.

Ein ähnlicher Fall in Berlin hatte vergangene Weihnachten bundesweit für Aufsehen gesorgt. Auch dort war ein schlafender Obdachloser angezündet worden. Fahrgäste löschten die Flammen, der ahnungslose Mann blieb ebenfalls unverletzt. Ein Haupttäter war sechs Monate später wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

dpa/ith

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