Der Hamburger SV zieht nach der desolaten Vorstellung beim FC Bayern Konsequenzen. Zwei Tage nach dem 0:6 (0:3) beim Rekordmeister stellte der Klub Trainer Bernd Hollerbach frei.
In der vergangenen Woche waren bereits Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Jens Todt entlassen worden.
Der bisherige U21-Trainer Christian Titz (46), mit der Bundesliga-Reserve zurzeit Tabellenführer in der Regionalliga Nord, wird das Profi-Team bis zum Saisonende betreuen – Titz wäre inklusive Interimslösungen Trainer Nummer 16 seit 2008. Zudem wird der frühere HSV-Profi und ehemalige Aufsichtsrat Thomas von Heesen künftig als sportlicher Berater des Vorstandes fungieren und sich den Spielern morgen vorstellen.
„Wir mussten handeln“
„Wir haben die sportliche Gesamtlage nach der 0:6-Niederlage in München intensiv analysiert und diskutiert“, sagte Vorstand Frank Wettstein, der Hollerbach über die Entlassung informierte. „Am Ende sind wir zur Überzeugung gelangt, dass wir im Hinblick auf unsere Chancen im Kampf um den Klassenerhalt handeln mussten.“
Hollerbach wurde nach sieben sieglosen Partien (drei Unentschieden/vier Niederlagen) freigestellt. Seine Co-Trainer Rodolfo Cardoso, Steffen Rau, Torwart-Trainer Stefan Wächter und Teammanagerin Maria Wallenborn wurden ebenfalls von den bisherigen Aufgaben entbunden. Co-Trainer Matthias Kreutzer wird zu Titz’ Trainerteam gehören, ebenso wie dessen bisheriger U21-Co-Trainer Soner Uysal und der bisherige U21-Torwart-Trainer Nico Stremlau.
Der Rückstand der Hamburger auf den Relegationsplatz beträgt acht Spieltage vor Saisonende sieben Punkte, der erste Bundesliga-Abstieg der Klubgeschichte scheint kaum noch vermeidbar. Samstag tritt die Mannschaft gegen Hertha BSC an.