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Panorama Riesige Pitbulls

„Mein Hector ist noch größer als Hulk“

Leonardo Russo mit seinem schwergewichtigen Hund Hector Leonardo Russo mit seinem schwergewichtigen Hund Hector
Leonardo Russo mit seinem schwergewichtigen Hund Hector
Quelle: privat/Leonardo Russo
Die Geschichte von Hulk, dem angeblich größten Pitbull der Welt, ist ein Internet-Renner. Doch der 80 Kilogramm schwere Hund hat Konkurrenz. Hector kommt aus Deutschland und wiegt mehr.

Seit den Berichten über Hulk, den vermeintlich größten Pitbull der Welt, steht das Telefon von Leonardo Russo nicht mehr still. Freunde und Bekannte rufen bei dem Hundehalter an und raten dem 30-Jährigen, endlich an die Öffentlichkeit zu gehen. „Die sagen: Hulk ist der Größte! Dabei ist dein Hund doch noch größer!“, erzählt Russo.

Vor knapp drei Wochen hat Leonardo Russo das erste Mal ein Video des Riesen-Pitbulls Hulk gesehen, über den auch die „Welt“ berichtet hat. „Ich dachte mir, dass es bestimmt auch andere gibt. Dass das aber auch niemanden so recht interessiert.“ Das änderte sich, als Hulk in den sozialen Netzwerken zum Gesprächsstoff wurde.

Bei Hector handelt es sich um einen „American Bully XXL“, die besonders viel Muskelmasse besitzen
Bei Hector handelt es sich um ein Exemplar der „American Bully XXL“, die besonders viel Muskelmasse besitzen
Quelle: privat/Leonardo Russo

Bloß darum, dass sein Hund größer ist, geht es Russo aber gar nicht. Es ist ihm auch wichtig, den Leuten diese Hunde näherzubringen. Insbesondere einige Kommentare über Hulk haben ihn verärgert. „Ich lese dann oft Wörter wie ‚Qualzucht‘ oder den Vorwurf ‚Das ist nicht artgerecht!‘“, sagt Russo. „Klar, wenn man wirklich glaubt, dass das ein Pitbull ist, dann wären 80 Kilo sicherlich nicht artgerecht.“

Hulk ist also gar kein Pitbull? Ja und nein, meint Russo. „In den USA benutzt man das Wort ‚Pitbull‘ als Oberbegriff für ganz viele Hunderassen. Das ist hier in Deutschland aber nicht üblich. Hier ist nur ein echter Pitbull auch ein Pitbull.“ Nimmt man es genau, dann ist Hulk ein „American Bully XXL“. Eine besondere Züchtung, die vor allem in den USA beliebt ist und hierzulande eher seltener vorkommt.

Hector ist größer und schwerer als Hulk

Eines der wenigen Exemplare in Deutschland besitzt Russo, der in der Nähe von Bochum lebt. „Prince Hector the Giant“ – oder von seinem Herrchen liebevoll genannt: „Der Dicke“. 85 Kilogramm bringt Hector auf die Waage. Das sind fünf Kilo mehr als Hulk. Hectors Widerristhöhe: 70 Zentimeter.

Auch beim Kopfumfang schlägt er den Rüden aus den USA um fast zwei Zentimeter. Dabei ist Hector auch noch jünger als Hulk, gerade einmal 14 Monate ist der Bully alt. „Der wird noch viel massiger“, sagt Russo. „Solche Hunde wachsen, bis sie etwa anderthalb Jahre alt sind.“ Er erwartet, dass Hector ein Gewicht von 92 Kilogramm erreichen wird.

Hector ist erst 14 Monate alt und wird noch weiter wachsen
Hector ist erst 14 Monate alt und wird noch weiter wachsen
Quelle: privat/Leonardo Russo

Kaum zu glauben, dass Hector also noch größer und schwerer wird. Das sei für diese Rasse aber völlig normal, sagt Russo. Der Hund bekommt am Tag 2,5 Kilogramm Futter, davon zwei Kilo Fleisch, ein halbes Kilo Trockenfutter und 30 bis 50 Gramm Schaffett. „Das bringt Energie“, sagt Russo. Vom Mästen will er aber nichts wissen, „American Bullys haben einfach eine enorme Muskelmasse. Das ist wie bei jemandem, der viel Sport treibt – da muss eine besondere Ernährung her.“

Viel Bewegung braucht Hector aber nicht, er wird auch nicht wie Hulk als Wachhund abgerichtet. „Wir wollten ganz bewusst einen großen und ruhigen Hund haben“, sagt Russo, der mit seiner zehnjährigen Tochter und der Lebensgefährtin in einem großen Haus lebt. „Natürlich kann man mit Hector auch mal längere Spaziergänge machen. Danach schläft er aber zehn Stunden“, sagt Russo.

Auf Hector reiten keine Kinder – „Das ist ja kein Esel“

Spaziergänge ziehen sich mit Hector ohnehin schon in die Länge. „Bevor wir Hector hatten, konnte ich mal eben für zehn Minuten in die Stadt gehen. Heute dauert das mindestens eine Stunde“, sagt Russo. Alle paar Meter werde er von Leuten angehalten, die ihn über sein Haustier ausfragen.

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Die Reaktionen der Menschen seien fast immer positiv. Er erinnert sich an eine ältere Frau mit Rollator. „Die blieb neben uns stehen, guckte sich Hector an und sagte: ‚Boah, bist du toll‘. Und dann ging sie mit ihrem Rollator weiter.“ Anders als bei Hulk reiten auf Hector keine Kinder. „Das ist ja kein Esel.“

„Prince Hector the Giant“ geht Russo, 30, fast bis zur Hüfte
„Prince Hector the Giant“ geht Russo, 30, fast bis zur Hüfte
Quelle: privat/Leonardo Russo

Hector hat das Familienleben verändert. „Natürlich brauchten wir ein größeres Auto“, sagt Russo. Aber dabei blieb es nicht. Der Kofferraum musste mit einem doppelten Boden verstärkt werden, und hinten hat der Wagen eine ausziehbare Rampe. „Den kann man ja nicht mal so eben da reinheben.“

Dieses Jahr fährt er mit Hector noch nach Italien zu einer Hundeshow. Nächstes Jahr dann in die USA. Dort kennt man „Prince Hector the Giant“ auch schon. Unter Experten sei man sich einig, sagt Russo: „Hector ist schon jetzt der größte American Bully der Welt.“

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