Ausgerechnet im Ramadan verkauft Lidl Börek mit Schweinefett
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Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan läuft bei Lidl eine Aktion an – die orientalische Woche. Ein Produkt enthält Schweinefett. Verbraucher werfen dem Unternehmen „Respektlosigkeit“ vor.
Griechische, italienische und mexikanischen Wochen: Discounter in Deutschland peppen ihr Sortiment regelmäßig mit Aktionen dieser Art auf.
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Bei Lidl war es unlängst eine orientalische Woche – die nun allerdings für Ärger sorgt. Auslöser des Streits ist Börek, eine Frischkäseschnecke, die Schweinefett enthält.
Unter dem Post, mit dem das Unternehmen in der vergangenen Woche für die Aktion warb, beschweren sich viele User über das Produkt.
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„Ich bringe leider Schwein und Orient nicht zusammen“, heißt es dort etwa. Andere zeigen sich verärgerter und nennen es „unmöglich“, „respektlos und unverschämt“, bei einer orientalischen Woche Produkte mit Schweinefett anzubieten. Begründung: „Jeder weiß doch, dass diese Produkte auch von Muslimen gekauft wurden oder werden. Auch noch im Monat Ramadan.“
Darüber hinaus wird dem Unternehmen „Irreführung“ und „Täuschung“ vorgeworfen: Denn „Käserollen, Käsepide, Falafel, Hummus“ seien im „Orient immer vegetarisch“.
Der Umstand, dass die Aktion während des Ramadans stattfand, dürfte die Diskussion wohl zusätzlich befeuert haben. Schweinefleisch ist für Muslime bekanntlich tabu. Der Fastenmonat der Muslime findet in diesem Jahr seit dem 24. Mai statt und endet am 24. Juni.
Lidl will Rezeptur überarbeiten
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Lidl reagiert inzwischen mit einer standardisierten Antwort auf die Vorwürfe: „Es liegt uns als Handelsunternehmen sowie unseren Lieferanten mehr als fern unsere Kunden durch Produktverpackungen oder Werbung zu täuschen. Dass es in diesem Fall den Anschein gemacht hat, bedauern wir sehr.“
Zudem kündigte der Discounter an, die Rezeptur der Frischkäseschnecke zu überarbeiten.