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  3. Flüchtlinge: Fahrschulen in Deutschland freuen sich über großes Interesse

Wirtschaft Anstieg seit Oktober

Fahrschulen freuen sich über Interesse der Flüchtlinge

Immer mehr Flüchtlinge nehmen Fahrunterricht

Seit Oktober 2016 gibt es einen Ansturm auf Deutschlands Fahrschulen. Der Grund: Immer mehr Menschen aus Syrien und dem Irak wollen einen Führerschein machen.

Quelle: N24

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Jetzt beginnt das Geschäft: Seit Oktober können sich Fahrschulen hierzulande vor neuen Schülern kaum retten. Tausende Flüchtlinge wollen einen Führerschein machen. Dafür gibt es einen simplen Grund.

Mit Verspätung hat der vom Fahrlehrerverband erwartete Ansturm von Flüchtlingen auf Deutschlands Fahrschulen begonnen.

Die Menschen aus Syrien oder dem Irak kämen erst seit Oktober 2016 in nennenswerter Zahl zum Unterricht, sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF), Gerhard von Bressensdorf, vor dem 55. Deutschen Verkehrsgerichtstag (VGT), der am Donnerstag in Goslar offiziell eröffnet wird.

Der Grund: Erst seit Oktober stehen Prüfungsunterlagen auch in arabischer Sprache zur Verfügung.

Innerhalb von drei Monaten hätten sich jetzt aber schon rund 10.000 Flüchtlinge in den Fahrschulen angemeldet, sagte von Bressensdorf. Es kämen vorwiegend Männer. Arabisch sei mittlerweile die am meisten genutzte ausländische Sprache in Führerscheinprüfungen.

Vor einem Jahr hatte der BVF-Vorsitzende am Rand des 54. Verkehrsgerichtstages die Hoffnung geäußert, dass Hunderttausende Flüchtlinge das Geschäft der Fahrschulen ankurbeln würden.

Fahrerlaubnis aus Syrien nicht in Deutschland anerkannt

Diese Erwartung habe er immer noch, sagte von Bressensdorf. Allerdings beginne das Geschäft jetzt erst richtig.

Auch Flüchtlinge, die bereits einen Führerschein besitzen, müssen in Deutschland erneut die theoretische und die praktische Prüfung bestehen. Fahrlizenzen aus Ländern wie Syrien, Irak oder Afghanistan werden hierzulande nicht anerkannt.

Beim Verkehrsgerichtstag dürfte die Fahrausbildung von Flüchtlingen aber allenfalls am Rand eine Rolle spielen. Ein Hauptthema des Expertenkongresses mit rund 2000 Teilnehmern sind härtere Strafen für die Nutzung von Smartphones während der Fahrt.

Außerdem geht es um Gesundheitsprüfungen für ältere Autofahrer, Konsequenzen aus dem Abgasskandal und die Frage, ob künftig auch Privatfirmen den Verkehr überwachen sollen.

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Weitere Arbeitskreise erörtern die Sicherheit des Radverkehrs und die Frage, ob der Führerscheinentzug künftig auch eine Strafe für Delikte sein soll, die nichts mit dem Straßenverkehr zu tun haben. Der Verkehrsgerichtstag endet am Freitag mit Empfehlungen an den Gesetzgeber.

Wann das Jobcenter einen Führerschein fördert

Unter bestimmten Voraussetzungen können anerkannte Flüchtlinge eine Förderung von den Agenturen für Arbeit oder Jobcentern für ihren Führerschein bekommen. Das ist etwa der Fall, wenn sie ihn zwingend für einen Job brauchen.

Dafür muss allerdings der künftige Arbeitgeber bescheinigen, dass er den Flüchtling mindestens zwölf Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wie Jürgen Wursthorn von der BA im Sommer vergangenen Jahres erklärte. „Letztlich jedoch ist es immer eine Einzelfallentscheidung, ob und in welchem Umfang gefördert werden kann.“

Was sich im Jahr 2017 ändert

Durch eine Novelle der Straßenverkehrsordnung ändert sich im kommenden Jahr einiges. Sowohl für Autofahrer als auch für Radfahrer. Vor allem radelnde Eltern dürften sich freuen.

Quelle: Die Welt

dpa/rct

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