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  4. „Juden zertreten“: Auftritt von israelfeindlichen Rappern in Berlin verboten

Deutschland Demo „zur Palästina-Frage“

Auftritt von israelfeindlichen Rappern in Berlin verboten

Chebli beklagt Anfeindungen gegenüber Juden und Muslimen

Bei Twitter hat die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli eine Morddrohung öffentlich gemacht. Davon wolle sie sich aber nicht einschüchtern lassen. Erst vor wenigen Wochen hatte die SPD-Politikerin zunehmende Anfeindungen gegenüber Juden und Muslimen beklagt.

Quelle: WELT / Laura Fritsch

Autoplay
In ihren Songs wollen sie Tel Aviv bombardieren und Juden „zertreten“. Nun hat die Berliner Innensenatsverwaltung den Auftritt zweier israelfeindlicher Rapper bei einer Kundgebung am Brandenburger Tor verboten.

Die Berliner Innensenatsverwaltung hat den Auftritt zweier israelfeindlicher Rapper bei einer Kundgebung am Brandenburger Tor verboten. Die Senatsverwaltung stelle Shadi Al-Bourini und Shadi Al-Najjar vor dem geplanten Auftritt am frühen Mittwochabend ein politisches Betätigungsverbot zu, sagte ein Sprecher der Behörde der Nachrichtenagentur AFP.

Die beiden Männer hätten in ihren Liedtexten in der Vergangenheit das Existenzrecht Israels infrage gestellt. Die angekündigten Sänger Shadi Al-Bourini und Shadi Al-Najjar veröffentlichten unter anderem einen Song (“Strike a Blow at Tel Aviv“, 2014), in dem sie davon singen, Tel Aviv zu bombardieren und Juden „zu zertreten“.

Laut der „Berliner Zeitung“ bedienen sich die Musiker in ihren Videos auch einer antisemitischen Bildsprache. In einem Video aus dem Jahr 2018 etwa sei ein von einem Laiendarsteller gespielter „Jude“ mit Schläfenlocken zu sehen, der US-Präsident Donald Trump beim Unterzeichnen eines Papiers die Hand führt - eine deutliche Anspielung auf das Klischee des allmächtigen Juden, der im Hintergrund die Strippen zieht.

Der Sprecher der Innenverwaltung kritisierte „antisemitische Aufrufe“ der beiden Sänger. Damit sei ein „eine rote Linie überschritten“, sagte er. Zuvor hatten bereits zahlreiche Politiker scharfe Kritik an dem geplanten Auftritt geübt, unter ihnen der Grünen-Politiker Volker Beck. „Vor dem Brandenburger Tor dürfen keine Terrorverherrlicher auftreten“, erklärte er.

Polizei will mit mehr als hundert Beamten vor Ort sein

Auch das American Jewish Comitee Berlin (AJC) hatte den nun abgesagten Auftritt kritisiert: „Wir sind entsetzt, dass Künstlern, die Terror gegen die Bürgerinnen und Bürger Israels als Heldentat glorifizieren, Terroristen als Märtyrer bezeichnen und das Existenzrecht Israels bestreiten, im Herzen von Berlin eine Bühne geboten wird“, erklärte Remko Leemhuis vom AJC Berlin.

Auch der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, hatte die Berliner Behörden zum Auftrittsverbot aufgerufen. Nach Polizeiangaben ist die „Kundgebung zur Palästinafrage“ für 17 bis 19 Uhr am Brandenburger Tor angemeldet. Die Veranstalter rechneten mit 400 Teilnehmern. Die Polizei will mit mehr als hundert Beamten vor Ort sein.

AFP/dpa/tpf/krott

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