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Forscher empfiehlt Deutschland Abkehr von Sieben-Tage-Inzidenz

„Freiheitsrechte für Geimpfte und Genesene werden beherrschendes Wahlkampfthema bleiben“

Der Veranstaltungsbranche will endlich wieder arbeiten wie vor der Pandemie. Allerdings häufen sich Meldungen über Infektionsausbrüche trotz Abstandsregeln und Masken. Unterdessen läuft die Debatte über eine Impfpflicht. Politik-Redakteurin Kaja Klapsa analysiert das beherrschende Wahlkampfthema.

Quelle: WELT

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Der Schweizer Epidemiologe Christian Althaus empfiehlt Deutschland, künftig nicht mehr auf die Sieben-Tage-Inzidenz zu schauen, sondern auf Hospitalisierungen pro Tag. Dafür nennt er auch einen Schwellenwert.

Der Berner Epidemiologe Christian Althaus empfiehlt, die Zahl der täglichen Krankenhauseinweisungen als Maßgabe für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen zu machen. Orientieren könne man sich dafür an der Schweiz, wo 120 tägliche Neuaufnahmen von Covid-19-Patienten als Schwellenwert für weitere Maßnahmen dienten. „Auf Deutschland bezogen würde das dann um den Faktor 10 höher sein, also etwa zwölfhundert Hospitalisierungen pro Tag als Schwellenwert“, sagte der Experte bei einer Veranstaltung des Science Media Center am Dienstag.

Viele europäische Länder gehen nach Einschätzung des Epidemiologen gerade in eine Phase über, in der schon viele Menschen vollständig geimpft seien, das Virus sich aber dennoch wahrscheinlich stärker ausbreiten werde. „Zu einem gewissen Zeitpunkt wird die Inzidenz relativ hoch sein“, so Althaus. Vorläufig sei es aber noch schwierig abzuschätzen, wie sehr das Gesundheitssystem dadurch belastet werde. Wichtig für eine solche Einschätzung sei eine aktuelle und verlässliche Datenbasis, betonte der Experte von der Universität Bern.

Für den Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen von der TU Berlin, Reinhard Busse, liegt genau da der Knackpunkt. Ein Problem sei, dass in Deutschland im Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) fallbezogene – und keine personenbezogenen – Daten erhoben würden. „Ein Patient, der verlegt wird von einem Krankenhaus in das andere, der zählt doppelt, und das passiert bei den Covid-Patienten relativ häufig“, so Busse.

Laut dem Modellierer Andreas Schuppert von der RWTH Aachen ist es hier höchste Zeit, gute und belastbare Daten zu bekommen. Bis dahin biete die Sieben-Tage-Inzidenz aber weiter eine gute Orientierung, sagte Schuppert, der wie Busse und Althaus an der Veranstaltung des Science Media Center teilnahm.

dpa/mre

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