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Reise Länderkunde

Was Sie noch nicht über Griechenland wussten

Privatinseln für über 100 Millionen Euro, die Wehrmacht auf dem Olymp und ein Namensstreit um Feta-Käse: Das Mittelmeerland hält viele Überraschungen und Skurrilitäten bereit.
Ein Athen-Besucher genießt den Ausblick auf die Akropolis Ein Athen-Besucher genießt den Ausblick auf die Akropolis
Ein Athen-Besucher genießt den Ausblick auf die Akropolis
Quelle: Getty Images

Das Land

„Eleftheria i thanatos“ („Freiheit oder Tod“) ist der Leitspruch Griechenlands. Neun Silben, die sich in der Flagge des Landes widerspiegeln sollen. Sie besteht nämlich aus neun waagerechten blauen und weißen Streifen. Sinnbildlich stehen die Farben für das Meer und die Reinheit des Kampfes um Freiheit, vor allem gegen die Türken, die das Land lange besetzt hatten.

Das Meer zwischen Griechen und Türken sehen die Hellenen als das ihre an, zumal fast alle Ägäis-Inseln zu Griechenland gehören. Berücksichtigt man jeden aus dem Meer ragenden Felsen, gibt es knapp 10.000 griechische Inseln. Bewohnt sind allerdings nur gut 100, darunter touristische Klassiker wie Kreta, Rhodos und Lesbos.

Über dem Dorf Oia auf der Insel Santorin weht die griechische Flagge im Wind
Über dem Dorf Oia auf der Insel Santorin weht die griechische Flagge im Wind
Quelle: Getty Images

Neuland für Urlauber sind etwa Astypalea in den Südlichen Sporaden oder Folegandros in den Kykladen – diese Inseln werden derzeit für den sanften Tourismus erschlossen. Denn trotz Wirtschaftskrise boomt die Branche. So waren die zwei vergangenen Jahre mit jeweils über 24 Millionen Besuchern die besten überhaupt. Weltweit gehört Hellas damit zu den 15 beliebtesten Reisezielen.

Die Inseln

126 Millionen Euro – für diesen Betrag wurde die Insel Skorpios 2014 an eine russische Milliardärin verkauft. Von jeher hat das 80 Hektar große Eiland im Ionischen Meer Prominente und Reiche angezogen.

Wenn man in Griechenland ankommt, hat man immer ein Gefühl der Heimkehr, auch wenn es der erste Besuch ist
Nicholas Gage, (geb. 1939), griechischstämmiger Schriftsteller, der nach seiner Emigration 1949 in die USA zunächst Karriere als Journalist machte und später als Autor des autobiografischen Bestsellers „Eleni“ weltberühmt wurde

Der griechische Reeder Aristoteles Onassis kaufte es 1963, amüsierte sich hier mit seiner Geliebten Maria Callas, ehe er 1968 auf der Insel Jackie Kennedy heiratete. Er selbst ist hier begraben, und die Callas verfügte, ihre Asche vor Skorpios ins Meer zu streuen.

Der Olymp

Am 2. August 1913 war es mit der göttlichen Ruhe auf dem Olymp vorbei. Damals gelang einem Griechen und zwei Schweizern die Erstbesteigung des Mytikas. Er ist mit 2918 Metern der höchste unter den 50 Gipfeln des Gebirgsmassivs, das laut griechischer Mythologie Sitz der Götter ist. Heute besuchen über 120.000 Menschen jährlich das höchste Gebirge Griechenlands, gut 10.000 von ihnen schaffen den vierstündigen Aufstieg bis zum höchsten Gipfel.

2917 Meter hoch ragt der Olymp und sein gleichnamiges Massiv aus der flachen Schwemmlandebene von Katerini in die Höhe. Der Sitz der antiken Götter, allen voran Zeus, heißt auf griechisch "Olympos" und liegt nur etwa 80 Kilometer entfernt von Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößter Metropole
2917 Meter hoch ragt der Olymp und sein gleichnamiges Massiv aus der flachen Schwemmlandebene von Katerini in die Höhe. Der Sitz der antiken Götter, allen voran Zeus, heißt auf gri...echisch "Olympos" und liegt nur etwa 80 Kilometer entfernt von Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößter Metropole
Quelle: dpa

Als Lohn winkt ein überwältigender Ausblick bis hin zum Mittelmeer, ein Eintrag ins Gipfelbuch – und ein Selfie neben der griechischen Flagge. Auch die schweizerische Fahne der Erstbesteiger und das Tuch der deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg hat Göttervater Zeus von seinem Wolkenthron schon flattern sehen. Die Einheimischen erzählen, dass 1941, nachdem deutsche Gebirgsjäger die Hakenkreuzfahne auf dem Mytikas hissten, um ihn für den „Führer“ in Besitz zu nehmen, der Berg sehr oft von dichten Nebelschwaden eingehüllt gewesen sei. Viel häufiger als heute. Da müssen wohl die Götter ihre Hand im Spiel gehabt haben.

Der Käse

Wer Feta isst, kann sicher sein, dass der aus Griechenland kommt. Der Begriff ist nämlich geschützt: Feta darf seit 2001 nur jener Käse heißen, der aus Schafs- und Ziegenmilch besteht, in Salzlake gereift ist und auf den Inseln im Nordosten der Ägäis hergestellt wurde.

Der echte Feta kommt aus Griechenland, genauer von den Inseln im Nordosten der Ägäis
Der echte Feta kommt aus Griechenland, genauer von den Inseln im Nordosten der Ägäis
Quelle: Getty Images

Damit beendete der Europäische Gerichtshof einen Streit zwischen Griechenland und jenen Ländern, die Feta mit Kuhmilch nachahmen. Sie müssen das seither kenntlich machen.

Das Wetter

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Griechenland hat rund 300 Sonnentage im Jahr. Insgesamt scheint jährlich ungefähr an 3000 Stunden die Sonne – das ist etwa doppelt so viel wie in Deutschland. Folglich ist Griechenland das ideale Urlaubsziel für eine Reise ans Meer.

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Und allzu weit ist es zum nächsten Strand nicht: Kein Punkt liegt weiter als 137 Kilometer von der Küste entfernt.

Skurriles, Rekordverdächtiges, Typisches: Weitere Teile unserer Länderkunde-Serie finden Sie hier.

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