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  4. DFB-Boss Grindel: Ansage an Nazis – „Wir sind nicht Eure Mannschaft.“

Fußball DFB an Nazi-Hooligans

„Ihr seid nicht unsere Fans. Ihr seid Krawallmacher“

Deutsche Fans stören Schweigeminute und grölen Nazi-Lieder

Eine Schweigeminute für tschechische Sportler wurde gestört. Fans stimmten nationalsozialistische Gesänge an. Timo Werner wurde als „Hurensohn“ beschimpft - und vereinzelt schallte ein „Sieg Heil“ durchs Stadion.

Quelle: N24/ Louisa Lagé

Autoplay
Die rechtsradikalen Ausuferungen rund um das Länderspiel gegen Tschechien haben den Deutschen Fußball-Bund entsetzt.
  • DFB-Präsident Grindel lobte das deutsche Team für seine Reaktion, auf den Gang zu den deutschen Fans zu verzichten.
  • Er betonte, dass man „stolz auf das DFB-Team“ sein könne und nannte das "feine Gespür" der Mannschaft.
Warum das wichtig ist:
Einige deutsche „Fans“ hatten das Spiel in Prag mit Nazi-Parolen und üblen Beleidigungen gestört.

DFB-Präsident Reinhard Grindel ist ein ehemaliger CDU-Politiker und eigentlich ein Meister der diplomatischen Rede. Nach den rechtsradikalen Ausuferungen durch deutsche Zuschauer am Rande des 2:1-Siegs in der WM-Qualifikation in Prag gegen Tschechien hat der 55-Jährige Verbandschef jetzt aber sofort und mit klaren Worten reagiert.

Zunächst lobt Grindel ausdrücklich das deutsche Team um Thomas Müller. Die Spieler hatten nach dem Abpfiff nämlich ganz bewusst auf den Gang zu den deutschen Anhängern verzichtet, nachdem ein Teil mit Nazi-Parolen und schlimmen Pöbeleien mehr als negativ aufgefallen war.

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„Wir wissen die Unterstützung der friedlichen Zuschauer für die Mannschaft zu schätzen“, so Grindel. „Aber wir werden niemals faschistische, rassistische, beleidigende oder homophobe Schlachtrufe dulden. Gemeinsam – als Mannschaft, Fans und DFB – müssen wir uns diesen Krawallmachern entgegenstellen“, betonte Grindel bei Facebook.

Die Weltmeister setzten ein deutliches Zeichen

Für die Akteure des Weltmeisters war klar, dass man ein Zeichen setzen musste. „Timo Werner wurde beleidigt, bepöbelt, dann fangen die Fans an, diesen Scheiß zu rufen. Da distanzieren wir uns komplett von, damit wollen wir nichts zu tun haben“, sagte Siegtorschütze Mats Hummels: „Das sind keine Fans, das sind Krawallmacher, Hooligans, die haben nichts mit Fußballfans zu tun. Die müssen wir aus dem Stadion rauskriegen.“

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Grindel betonte, dass man „stolz auf das DFB-Team“ sein könne. „Ich meine damit das feine Gespür, das die Mannschaft gestern Abend bewies, sich eindeutig vom Verhalten eines Teils der deutschen Zuschauer in Prag zu distanzieren, indem sie nach Abpfiff nicht mehr wie sonst üblich in die Kurve gegangen ist, um sich für die Unterstützung zu bedanken. Das ist ein klares Signal, das die Mannschaft da ausgesendet hat.“

Hier finden Sie den Spielplan zur Fußball-WM 2018 in Russland.

Damit wurde klargemacht, so Grindel, „ihr seid nicht unsere Fans. Ihr seid Krawallmacher. Ihr habt im Stadion nichts verloren. Ihr missbraucht die Bühne des Fußballs. Wir sind nicht Eure Mannschaft.“

Berichtigung

Im Kontext der Berichterstattung über national–sozialistische Parolen vor dem Länderspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Tschechien haben wir zwei Herren mit Pickelhaube gezeigt, die mit dem berichteten Geschehen nichts zu tun gehabt haben. Wir bedauern unser Versehen.

„Wir wissen, dass es kein glanzvolles Spiel war“

Kurz vor Abpfiff rettet Mats Hummels mit einem Kopfball seine über weite Strecken ideenlose deutsche Mannschaft. Oliver Bierhoff ist „erstmal sehr zufrieden und glücklich mit den drei Punkten“.

Quelle: N24/ Sebastian Honekamp

sid/cwit

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