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Borussia Dortmund Millionen-Leihgabe

Wie Bayern Dortmund 2005 vor der Pleite rettete

Ressortleiter Sport
1. Bundesliga: FC Bayern Muenchen - BV Borussia Dortmund 1. Bundesliga: FC Bayern Muenchen - BV Borussia Dortmund
Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski (l.) im Zweikampf mit Bayerns Holger Badstuber
Quelle: picture alliance / DeFodi/DeFodi
Drei Siege, mehr Geld vom Hauptsponsor, steigende Aktie – 2012 hält für Borussia Dortmund nur Gutes bereit. Auch, weil die Bayern einst mit Geld aushalfen.

Karl-Heinz Rummenigge griff tief in die Metaphern-Kiste, als sein Freund vor einigen Wochen den 60. Geburtstag feierte. Uli Hoeneß sei der Vater Teresa vom Tegernsee, fabulierte der Boss des FC Bayern und setzte noch einen drauf: "Er ist der Nelson Mandela von der Säbener Straße und die Mutter aller Manager."

Der Vergleich mit zwei herausragenden Menschen der jüngeren Geschichte ist sicher übertrieben, dennoch ist dem langjährigen Manager und jetzigen Präsidenten des FC Bayern eine gesunde Portion Nächstenliebe nicht abzusprechen. So half Hoeneß einst dem klammen FC St. Pauli aus der Krise oder unterstützte den Stadtrivalen von 1860 München. Klubs, die weit unter dem Niveau des FC Bayern agieren. Dass dies für Hoeneß aber kein Helfer-Maßstab ist, zeigt das jüngste Beispiel der "FC-Bayern-Bank". Wie Hoeneß nun ausplauderte, lieh der Rekordmeister ausgerechnet jenem Konkurrenten Geld, der ihm gerade so arg zu schaffen macht: Borussia Dortmund.

"Als sie (die Dortmunder, Anm. d. Red.) mal gar nicht mehr weiter wussten und Gehälter nicht mehr zahlen konnten, haben wir ihnen ohne Sicherheiten zwei Millionen gegeben für einige Monate", plauderte der Bayern-Präsident am Wochenende während einer Fanveranstaltung in Hamburg aus.

Es soll sich um eine Zahlung aus dem Jahr 2005 handeln, als der damalige BVB-Präsident Gerd Niebaum und Manager Michael Meier den damals hochverschuldeten Traditionsklub beinahe in die Insolvenz getrieben hätten. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bestätigte den Wahrheitsgehalt der Hoeneß-Aussage. "Ja, ich kann eine Leihgabe bestätigen", sagte er den "Ruhr Nachrichten".

Es kann nur spekuliert werden, ob die jüngste Erfolgsgeschichte ohne die Bayern-Millionen von einst möglich wäre: Dortmund hat den Bayern im Vorjahr die Meisterschaft weggeschnappt, ist an ihnen mit drei Siegen aus drei Spielen gerade wieder in der Tabelle vorbei gezogen und wird nun ausgerechnet von Franz Beckenbauer zum neuen Meisterschaftsfavoriten ausgerufen.

Zudem sicherte sich der BVB im Winter für 17,5 Millionen Euro Marco Reus, an dem auch die Münchner großes Interesse hatten. Am Montag gab dann auch noch Dortmunds 14-Tore-Stürmer Robert Lewandowski an, dass ein Wechsel nach München gar nicht in Frage käme. "Ich spiele beim Meister. Was soll ich bei den Bayern?", fragte der Pole frech im "Kicker". Laut Lewandowski habe es zwar einen Anruf aus München gegeben, aber der 23-Jährige wisse gar nicht, von wem. "Ich habe meinem Berater gesagt: Davon will ich nichts hören. Es kommt für mich nicht infrage, Dortmund zu verlassen. Ich spiele beim Meister. Was soll ich bei Bayern?"

Da mag für Hoeneß die Zeit gekommen sein, den Konkurrenten mal wieder an andere Zeiten zu erinnern…

"Evonik" verlängert bis 2016

Zeiten, die für den BVB so schnell nicht wieder kommen dürften. Es läuft finanziell mittlerweile hervorragend. Zwar verweist Watzke gegenüber "Welt Online" auf den Abstand zu den Bayern ("Es gibt sehr große Unterschiede") , die guten Nachrichten reißen aber nicht ab. Am Montag wurde bekannt, dass der Essener Industriekonzern "Evonik" seinen Vertrag als Hauptsponsor um drei Jahre bis 2016 verlängerte. Dem Vernehmen nach garantierte der bisherige Kontrakt dem BVB 7,5 Millionen Euro jährlich. Dazu kamen erfolgsabhängige Zahlungen. Nun wurden die Margen angehoben worden – bei zehn Millionen Euro pro Jahr soll der neue Grundbetrag liegen.

Nach dem Reus-Transfer sowie den Vertragsverlängerungen mit Trainer Jürgen Klopp und Manager Michael Zorc bis jeweils 2016 ist der neue Sponsoren-Deal die nächste Erfolgsmeldung des BVB im noch jungen Jahr. Dies macht sich für den einzigen börsennotierten Fußballklub Deutschlands auch an den Finanzplätzen bemerkbar. Die BVB Aktie stieg im vergangenen Monat um rund 35 Prozent. Montag Mittag stand sie bei 2,70 Euro.

Uli Hoeneß wird sich freuen. Im Vorjahr gab er an, seine 5000 im Jahr 2000 gekauften BVB-Aktien nach wie vor im Depot zu haben. Bei einem Emissionspreis von damals elf Euro dürften sie dort auch noch ein Weilchen bleiben.

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