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  5. Fußball-WM 2018: Nach Blamage - Nationalmannschaft zieht in Wohlfühloase

WM 2018 Nationalmannschaft

Nach der Blamage zieht das Team in die Wohlfühloase

Der Tross der deutschen Nationalmannschaft bezieht vor dem brisanten Duell mit Schweden Quartier in Sotschi. Dort kennt sich das Team bestens aus. Bundestrainer Löw schwärmt: „Es ist fantastisch.“

Die Fenster in den Zimmern reichen bis zum Boden. Davor stehen zwei moderne, drehbare Sessel mit pinkfarbenem Bezug. Sie laden dazu ein, es sich in einer ruhigen Minute bequem zu machen und die fantastische Aussicht auf das Schwarze Meer zu genießen, das sich kilometerweit vor dem „Radisson Blu Paradise Resort“ zu Sotschi erstreckt.

Es ist ein Fünf-Sterne-Hotel mit Wohlfühlcharakter, in dem der Tross des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von Dienstagabend an vorübergehend sein WM-Quartier bezieht. Wenngleich der Umzug lange geplant war, spielt er der sportlichen Leitung um Bundestrainer Joachim Löw perfekt in die Karten. Denn der Tapetenwechsel ist nun, da es gilt, die blamable 0:1-Auftaktniederlage gegen Mexiko zu verarbeiten, verbunden mit der großen Hoffnung auf eine Trendwende, auf einen Stimmungsumschwung.

Schicke Kulisse: die deutsche Nationalmannschaft beim Training in Sotschi während des Confed Cups. Das Übungsgelände kann jedoch während der WM nicht vom DFB reserviert werden
Schicke Kulisse: die deutsche Nationalmannschaft beim Training in Sotschi während des Confed Cups. Das Übungsgelände kann jedoch während der WM nicht vom DFB reserviert werden
Quelle: pa/Christian Cha/Christian Charisius

Das könnte klappen. Im vergangenen Jahr, als die Nationalmannschaft während des Confed Cups in Sotschi wohnte, kamen die Spieler und Trainer aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Sie genossen das milde Klima, die Sonne und das Meer vor der Haustür. Die Spieler schlenderten oft die Strandpromenade entlang. Joachim Löw ging fast jeden Tag in der Früh am Strand joggen. „Es war fantastisch. Ich konnte da perfekt abschalten“, schwärmte der Bundestrainer mal von den Tagen am Schwarzen Meer. Jetzt kehren sie zurück an jenen Ort - und in dasselbe Hotel.

Der Aufwand ist groß, aber lohnenswert

Gern hätten er und die Spieler auch während der Weltmeisterschaft ihr Quartier in Sotschi aufgeschlagen. Doch das ließ sich nicht realisieren. In dem beliebten Urlaubsort konnte der DFB das Problem des Trainingsplatzes nicht lösen. Der Platz, auf dem das Team im vergangenen Jahr trainiert hatte, ist während der WM unter Obhut des Weltverbandes Fifa, der ihn als Übungsplatz für alle Nationalteams benötigt, die am WM-Spielort eine Partie bestreiten. Der Platz muss immer für das jeweilige Abschlusstraining frei gehalten werden. Außerdem wären von Sotschi, dem südlichsten WM-Ort, einige strapaziöse Reisen zu den Spielen angefallen.

Und so fiel die Wahl auf Watutinki, wo das Team beste Trainingsbedingungen und auch Möglichkeiten zur Regeneration hat. Allerdings, und daraus machte Bundestrainer Löw kurz nach der Ankunft in Russland keinen Hehl, hat die Hotelanlage in der kleinen Stadt im Süden Moskaus eher den „Charme einer guten schönen Sportschule“.

Umso erfreuter dürften nun alle sein, dass es für das Duell mit Schweden am Samstag (17.00 Uhr, im Liveticker bei welt.de) nach Sotschi geht. Wenn auch der logistische Aufwand für den Umzug nicht ohne ist. Denn das DFB-Quartier wird quasi für fünf Tage verlegt. Ein paar Betreuer, inklusive einiger Sicherheitsleute, machten sich bereits am Montag auf den Weg nach Sotschi.

Im Gepäck hatten sie mobile Massagebänke, Medizinkoffer, große Taschen mit mobilen Fitnessgeräten und etwa die unzähligen, verschiedenen Gummibänder, die für Stabilisationsübungen benötigt werden. Dazu wurden große Boxen mit speziellen Küchengeräten sowie Nahrungsmitteln verschickt. Nicht zu vergessen die Boxen mit der Trainingskleidung sowie den Schuhen – und die Koffer mit den Privatsachen.

Es ist alles angerichtet für den Aufenthalt in Sotschi. Doch so sehr sie sich im deutschen Lager auch auf den kleinen Break, die Abwechslung, freuen – über allem steht die WM und das Ziel Titelverteidigung. Dem gilt es, alles unterzuordnen. Selbst wenn der Ausblick vom Zimmer noch so schön ist.

Hier geht es zum Spielplan für die WM 2018 in Russland.

Das ist der Anfahrtsweg der DFB-Elf durch Watutinki

Das deutsche WM-Stammquartier ist in Watutinki. In dem schmucklosen Vorort rund 40 Kilometer südwestlich vom Herzen Moskaus leben 12.000 Menschen in riesigen Plattenbauten. Dies ist der Anfahrtsweg durch den Vorort zum „Watutinki Hotel Spa Complex“.

Quelle: WELT/Lars Gartenschläger, André Elsner

LaGa/jwo

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