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Panorama Geschmacklos

In Indien gibt es die „Hitler-Eistüte“ zu kaufen

Die „Hitler-Eiswaffeln“ gibt es zum Beispiel in Delhi auf der Straße zu kaufen Die „Hitler-Eiswaffeln“ gibt es zum Beispiel in Delhi auf der Straße zu kaufen
Die „Hitler-Eiswaffeln“ gibt es zum Beispiel in Delhi auf der Straße zu kaufen
Quelle: Bulls Press
Erst ein Restaurant, dann eine Boutique und nun eine knusprige Waffel: In Indien gibt es auf der Straße nun die „Hitler-Eistüte“ zu kaufen. Der Massenmörder gilt in dem Land als Lifestyle-Marke.

Dieses Dessert hat einen bitteren Beigeschmack, egal wie viel Zucker drin steckt: In Indien verkaufen Straßenhändler Eistüten unter dem Markennamen „Hitler“. Zwei Porträts des Diktators bewerben die Waffeln, weshalb die britische „Daily Mail“ sich bereits über die „Luft-wafer“ lustig macht. Eines der Bilder zeigt den Nazi paradoxerweise in der Pose des berühmten Uncle-Sam-Posters, mit dem die US-Armee junge Männer rekrutieren wollte, gleichzeitig hält Hitler einen Hut in der Hand, auf dem ein großes Hakenkreuz prangt.

Dass in Europa das „Hitler-Eis“ als „geschmacklos“ empfunden wird, verstehen die Menschen auf dem Subkontinent nicht, denn der Name des Massenmörders gilt dort als Lifestylemarke, genauso wie der von Mao Tse-tung oder Stalin. Immer wieder eröffnen deshalb Geschäfte oder Restaurants mit den Namen der Diktatoren. Indische Schulbücher hatten Hitler unter anderem auch als historisches Vorbild und brillanten Strategen angepriesen; Aufklärung über die Verbrechen der Nationalsozialisten findet im Gegensatz dazu so gut wie gar nicht statt.

Das Eis ist deshalb nicht das erste Produkt, das international für Aufregung sorgt. 2012 hatte ein „Hitler-Geschäft“ in Ahmedabad, der größten Stadt des Bundesstaates Gujarat, eröffnet, das westliche Herrenbekleidung anbietet. Über dem Eingang prangte der Name des Diktators, der I-Punkt war als Hakenkreuz dargestellt. Nach der weltweiten Berichterstattung und durch Intervention der jüdischen Gemeinde haben die Besitzer den Laden schließlich umbenannt.

Zuvor hatte schon ein Restaurantbesitzer in Mumbai sein Geschäft „Hitlers Kreuz“ genannt, es galt als eines der beliebtesten der Stadt. Die Namenstafel war mit dem Hakenkreuz versehen, das als Swastika in Indien als traditioneller Glücksbringer gilt.

kami

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