Das Bild, das sich den Ermittlern am frühen Morgen des 8. April 1997 bot, schien keine Zweifel zuzulassen: Der 45 Jahre alte Türke Adem Bozkurt wurde an diesem Tag im Wetteraukreis tot in seinem Fahrzeug gefunden. Er war einem Unfall zum Opfer gefallen, dachten die Ermittler und verzichteten auf eine rechtsmedizinische Untersuchung. Nun allerdings stellt sich heraus: Bozkurt wurde offenbar ermordet, und der Autounfall nur vorgetäuscht.
Die Ermittlungen ergaben, dass der tot entdeckte Autofahrer im April 1997 mit einem Genickschuss umgebracht wurde, wie die Staatsanwaltschaft Gießen und das Polizeipräsidium Mittelhessen nun mitteilten. Die Ermittler sind nach eignen Angaben erstmals mit dem spektakulären Fall an die Öffentlichkeit gegangen und erhoffen sich davon Hinweise auf die Täter. Sie gehen von Mord aus, Motiv könnten Streitigkeiten um das Geschäft mit Toilettenanlagen an Autobahnraststätten gewesen sein.
Die Umstände des Todes von Bozkurt hätten auf einen tödliche Unfall hingedeutet, es sei deshalb auf eine rechtsmedizinische Untersuchung verzichtet worden, berichteten die Ermittler. Erst Ende 2014, Anfang 2015 habe ein Zeuge den Hinweis gegeben, dass Bozkurt ermordet worden sei.
Daraufhin sei die in der Türkei beigesetzte Leiche exhumiert und ein Genickschuss festgestellt worden. Der Fall soll am kommenden Mittwoch (25.7.) auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt werden.