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Wirtschaft SpaceX-Flug verschoben

16 Minuten trennten Elon Musk vom historischen Triumph

EU-Korrespondent in Brüssel , New York
Erster bemannter SpaceX-Flug zur ISS abgesagt

Es sollte nicht weniger als ein historisches Ereignis werden: Elon Musk, Gründer von SpaceX, wollte erstmals eine bemannte Falcon-9-Rakete zur „ISS“ schicken. Doch schlechtes Wetter ließ den Start nicht zu.

Quelle: WELT

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Am Mittwoch sollte SpaceX zum ersten Mal Astronauten ins Weltall fliegen. Aber die Mission, die eine neue Ära der Raumfahrt einläuten soll, wurde kurzfristig verschoben. Für Musk wird das teuer. 

Nur 16 Minuten waren Doug Hurley und Bob Behnken davon entfernt, Geschichte zu schreiben. Am Mittwoch sollten sie in Cape Canaveral, Florida, zur Internationalen Raumstation (ISS) starten. Nicht in einem Spaceshuttle, so wie frühere Nasa-Astronauten, sondern in der Dragon-Kapsel von SpaceX, einer Firma des Milliardärs Elon Musk. Es wäre der erste bemannte Raketenstart von amerikanischem Boden seit fast zehn Jahren gewesen. Aber dann, um 16:17 Uhr Ortszeit, wurde die Mission namens Demo-2 abgesagt.

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Schuld war das Wetter. Meteorologen machten auf der Flugroute Regen und Gewitter aus. Seit dem Morgen war der Himmel über Cape Canaveral trüb, die Chancen für einen Start standen nie besser als 50:50. Trotzdem wollte die Nasa es bis zuletzt versuchen. Schließlich hatten Tausende Techniker auf diesen Tag hingearbeitet, alles war vorbereitet. Außerdem müssen Raketen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt abheben, um die ISS zu erreichen. Die Raumstation rast mit einem Tempo von acht Kilometern pro Sekunde um die Erde. Beginnen die Astronauten ihre Reise wenige Minuten zu früh oder zu spät, verfehlen sie ihr Ziel. Die sogenannten Startfenster sind kurz – und die Nasa will jedes einzelne nutzen.

Da waren sie noch guter Dinge: die Astronauten Douglas Hurley (links) und Robert Behnken auf dem Weg zum Raumschiff
Da waren sie noch guter Dinge: die Astronauten Douglas Hurley, (links) und Robert Behnken auf dem Weg zum Raumschiff

Am Nachmittag hatten Hurley und Behnken ihre Raumanzüge angelegt und waren in die Dragon-Kapsel gestiegen. Die Falcon-9-Rakete, die das Raumschiff in den Orbit tragen sollte, war sogar schon betankt. Das macht den Startabbruch für SpaceX nun unangenehm. Denn es ist aufwendig, die Tanks zu leeren. Mehr als 100 Tonnen Kerosin müssen abgepumpt und entsorgt werden. Verlust für Musks Firma: rund 200.000 Dollar.

Am Samstag, Punkt 15:22 Uhr Ortszeit, will SpaceX es erneut versuchen. Läuft dann alles nach Plan, beginnt eine neue Ära der Raumfahrt. Bis zum Jahr 2011 reisten Amerikas Astronauten mit Spaceshuttles ins All. Aber die Missionen waren teuer, für 135 Flüge gaben die USA rund 200 Milliarden Dollar aus. Zudem explodierten zwei Raumfähren, die Challenger und die Columbia. Die Nasa stellte das Programm ein.

Seither waren die USA auf russische Sojus-Kapseln angewiesen, um in den Orbit zu gelangen. Diese Abhängigkeit will die Nasa nun mithilfe von Musk beenden. SpaceX ist das erste private Unternehmen, das Astronauten der Weltraumbehörde zur ISS fliegen darf. Gelingt Demo-2, darf sich Amerika wieder Weltraummacht nennen. Schon die Wahl des Startplatzes zeigt, wie wichtig die Mission ist: Hurley und Behnken sollen in Cape Canaveral von Rampe 39A abheben – dort begann einst auch die Reise der ersten Menschen zum Mond.

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Bisher flog SpaceX nur Satelliten ins All. Aber das sehr erfolgreich. Die Raketen des Unternehmens aus Los Angeles übernehmen inzwischen zwei Drittel aller zivilen Missionen auf der Welt. Was einst die Nasa war und später Roskosmos, die Weltraumbehörde der Russen, ist heute Musk: die erste Anlaufstelle, wenn jemand ein Ticket ins All benötigt.

Mission Demo-2 dürfte Musks Dominanz verstärken. Für den Milliardär ist der Flug aber auch ein PR-Stunt. Zum Beispiel wurden die Astronauten am Mittwoch nicht mit einem Crew-Bus der Nasa zu Rampe 39A gefahren, so wie es früher üblich war. Stattdessen saßen sie in einem Auto von Tesla, Musks anderem großen Unternehmen. Nachdem sich Hurley und Behnken von ihren Frauen und Kindern verabschiedet hatten, nahmen sie in einem Model X Platz, weiß, getönte Scheiben, Flügeltüren. So sieht es wohl aus, wenn die Raumfahrt privatisiert wird.

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