Gräber von Reiterkriegern aus der Zeit des Thüringer Königreiches haben Archäologen nahe Sömmerda in Thüringen entdeckt. Mario Küßner vom Landesamt für Archäologie in Weimar bezeichnete den Fund von Anfang des 6. Jahrhunderts als den wichtigsten in jüngster Zeit.
In der Gräbergruppe seien auch zwei Männergräber mit Waffenbeigaben und zwei Pferdegräber freigelegt worden. „Nur edle und wichtige Leute hatten schon Pferdegräber und solch große Grabkammern“, sagte der Archäologe. Am Mittwoch bargen Experten die Funde aus den beiden Kriegergräbern.
Als Grabbeigaben für die Reiterkrieger konnten sie Lanzenspitzen, eine Stoßwaffe, Kämme, Feuersteine und mehrere Gefäße sicherstellen. Edelmetalle wurden bisher nicht gefunden. „Die Gräber wurden wohl schon einige Jahre bis Jahrzehnte nach dem Tod der Alt-Thüringer von Grabräubern geöffnet“, sagte Küßner.
Die Archäologen waren bei Voruntersuchungen für den Bau eines Abschnittes der Autobahn 71 auf die Gräber gestoßen. Das Gebiet werde seit etwa dreieinhalbtausend Jahren vor Christus als Siedlungs- und auch Begräbnisplatz genutzt. Das Thüringer Königreich war bis zur Zerschlagung im Jahr 531 eines der mächtigsten germanischen Reiche.