Live-Ticker zur Thomas-Cook-Pleite: Steuerzahler sollen Condor retten!

Nach der Pleite von Thomas Cook wird über die Rettung der Tochtergesellschaft Condor debattiert ++ Condor will vom Bund einen 200-Millionen-Kredit

Verzweiflung am Flughafen von Palma de Mallorca am Montag – nicht nur britische Urlauber sind betroffen!

Verzweiflung am Flughafen von Palma de Mallorca am Montag – nicht nur britische Urlauber sind betroffen!

Foto: JAIME REINA / AFP

Der britische Reisekonzern Thomas Cook hat kein Geld mehr und hat deshalb den Betrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt. Derzeit sind etwa 600.000 Menschen auf einer Reise, die von Thomas Cook organisiert wurde, darunter 150.000 Briten und rund 140.000 Deutsche.

Zuvor waren die Bemühungen um eine Rettung des angeschlagenen Konzerns gescheitert. Die britische Regierung lehnte eine Finanzierungsbitte über 150 Millionen Pfund (knapp 170 Mio Euro) ab.

Die deutsche Thomas Cook-Tochter Condor hält den Flugbetrieb zunächst aufrecht - darf aber aus rechtlichen Gründen Urlauber, die mit Thomas-Cook-Veranstaltern gebucht haben, nicht mehr an ihr Reiseziel bringen.

Wird Condor nun mit in den Pleite-Strudel gezogen? Condor will von der Bundesregierung einen Überbrückungskredit von rund 200 Millionen Euro, um dies abzuwenden. Die hessische Landesregierung hat angekündigt, sich an der Rettung beteiligen zu wollen. Condor hat seinen Firmensitz im hessischen Kelsterbach bei Frankfurt am Main. BILD hält Sie im Live-Ticker auf dem neusten Stand über die aktuellen Entwicklungen!

Live-Ticker

  • Der BILD-Sparfochs ist jetzt für Reisende da!

    Uns erreichen viele Hilferufe von BILD-Lesern: Was wird mit meinem Urlaub? Ist mein Geld weg? BILD ist für Sie da - auch wieder per WhatsApp. Meine Nummer 0175 8222842 ist wieder für Nachrichten geschaltet. Anrufe können leider nicht entgegengenommen werden. Wenn Sie im Ausland sind und eine Nachricht schreiben wollen: +491758222842 Da jetzt viele Fragen offen sind, ist noch völlig unklar, welche Reise in der Zukunft stattfinden oder absagt werden. Trotzdem möchten wir von Ihnen wissen: Sind Sie irgendwo gestrandet? Hat ein Hotelier Sie zur Abreise gedrängt, weil das Hotel von Thomas Cook noch nicht bezahlt ist? Sind Sie Insider und haben uns etwas mitzuteilen? Fürchten Sie um Ihr Geld? Mein „BILD kämpft“-Team und ich versuchen zu helfen.

  • Condor will von Bundesregierung 200 Millionen Euro

    Die deutsche Thomas-Cook-Tochter Condor will von der Bundesregierung einen Überbrückungskredit von rund 200 Millionen Euro. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen. Dieses „Unterstützungsersuchen“ werde derzeit intensiv geprüft. Condor hatte erklärt, einen staatlich verbürgten Überbrückungskredit beantragt zu haben, um „Liquiditätsengpässe“ zu verhindern. Thomas Cook hatte zuvor einen Insolvenzantrag gestellt.

  • Thomas Cook Skandinavien will Flugbetrieb wieder aufnehmen

    Trotz der Insolvenz des britischen Reisekonzerns Thomas Cook sollen die Flüge der Tochtergesellschaft Thomas Cook Airlines Scandinavia am Dienstag wieder aufgenommen werden. Das teilte die Thomas-Cook-Tochter Ving am Montagabend in Norwegen und Schweden mit. Auch andere skandinavische Töchter der Thomas Cook Gruppe, darunter Tjaereborg, Globetrotter und Spies - würden den Betrieb fortsetzen, hieß es weiter. Weil sie unabhängige und profitable Teile der Gruppe seien, könnten sie „mit Hilfe unserer Banken, Gläubiger und Bürgen den Betrieb fortsetzen“, sagte der Geschäftsführer von Thoma Cook Nordeuropa, Magnus Wikner. Erwartet wurde, dass Kunden in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden wieder zu und von ihren Urlaubszielen fliegen könnten. „Ich kann nicht garantieren, dass jedes Flugzeug morgen (Dienstag) abfliegen wird, aber wir arbeiten hart daran“, sagte Wikner dem schwedischen öffentlich-rechtlichen Sender SVT. „Wir sind mit unseren Kunden per SMS und auf andere Weise in Kontakt.“ Schätzungsweise 6500 Menschen waren am Montag von Flugstreichungen der skandinavischen Töchter von Thomas Cook betroffen, davon sollten rund 3400 in die Heimat zurückfliegen. Alle 31 für Montag angesetzten Flüge von Thomas Cook Airlines Scandinavia blieben am Boden, alle Reisen aus Skandinavien waren bis auf Weiteres eingestellt worden.

  • Wer zahlt für die gestrandeten Reisegäste?

    Ein in Larnaca auf Zypern gestrandeter Thomas-Cook-Urlauber aus Schweden macht das Beste aus der misslichen Situation! Er werde die Sonne bis Freitag genießen, wenn die Voraussetzungen für eine reibungslose Rückkehr wieder gegeben seien, sagte er der Nachrichtenagentur AP.

    Bengt Olsson aus dem schwedischen Gothenburg sagte, er wüsste von keinen Vorkehrungen, die für seine Heimreise oder die fünf weiterer Schweden, mit denen er reisen würde, getroffen worden seien. Aber er sei nicht besorgt: „Es ist schön hier in der Wärme zu bleiben!“

    Joanna Florentiadou, Managerin des Sentido Sandy Beach Hotels, in dem auch Olsson nächtigt, kündigte an, dass Großbritannien seinen Gästen den erforderlichen Aufenthalt und die Rückreise finanzieren will. Ob das auch für die deutschen und skandinavischen Gäste gelte, sei aber unklar.

    Auch im zypriotischen Larnaca geht für Thomas-Cook-Touristen nichts mehr

    Auch im zypriotischen Larnaca geht für Thomas-Cook-Touristen nichts mehr

    Foto: IAKOVOS HATZISTAVROU / AFP
  • Condor erwartet Umsatzplus

    Der ums Überleben kämpfende Ferienflieger Condor rechnet mit einem Anstieg des Betriebsgewinns im laufenden Geschäftsjahr.

    „Condor ist ein profitables Unternehmen“, erklärte die Tochter des kurz zuvor in Insolvenz gegangenen Reisekonzerns Thomas Cook am Montag. In dem bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2018/19 werde ein Anstieg des operativen Ergebnisses gegenüber den 43 Millionen Euro des Vorjahres erwartet, bei einem Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro.

    Condor habe auch über die letzten Jahre positive Ergebnisse erwirtschaftet, erklärte Airline-Chef Ralf Teckentrup. Das unterscheide Condor von Fällen wie Air Berlin und Germania, die wegen Verlusten pleite gingen. „Auch das Interesse anderer Marktteilnehmer an unserem Unternehmen unterstreicht unsere Attraktivität“, erklärte Teckentrup.

  • Festgehaltene Tunesien-Touristen sind wieder frei

    Die wegen der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook im tunesischen Hammamet kurzzeitig festgehaltenen Hotelgäste haben die Anlage nach offiziellen Angaben verlassen.

    Die Gäste seien nach Einschaltung des tunesischen Tourismusministers zum Flughafen eskortiert worden, teilte das Ministerium am Montag mit. Der Präsident des Hotelverbandes im Bezirk Nabeul, Mehdi Allani, kritisierte das Verhalten der Hotelführung. Nicht die Gäste, sondern der Reiseveranstalter sei für die offenen Zahlungen verantwortlich.

    Thomas Cook habe Rechnungen in Höhe von rund 60 Millionen Euro an tunesische Hotels nicht bezahlt, sagte Allani. Am Wochenende hatten sich zahlreiche Gäste des Hotels Les Orangers im Badeort Hammamet beschwert, dass das Sicherheitspersonal den Zugang zum Hotel blockiert hatte und Gäste am Ende ihres Urlaubs die Anlage zunächst nicht verlassen durften.

    Sie seien aufgefordert worden, eine Gebühr zu zahlen, sagte ein Gast aus Belgien der Deutschen Presse-Agentur. Tunesiens Tourismusminister sprach von einer „Verzögerung“ bei der Abfahrt einiger Gäste.

  • Türkei plant Millionen-Hilfe für Tourismus-Hochburgen

    Die Türkei hat nach der Thomas-Cook-Pleite ein millionenschweres Kreditpaket angekündigt, um die von der Insolvenz betroffenen einheimischen Firmen zu unterstützen.

    Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy sagte am Montag, dass das Kreditpaket 50 Millionen Euro umfassen werde. Die Küstenregionen um Antalya, Bodrum und Dalaman gehörten zu den Topzielen des britischen Reiseanbieters, der in der Nacht zu Montag Insolvenz anmelden musste. Laut Ersoy befinden sich derzeit 21.000 britische Urlauber mit Thomas Cook in der Türkei. Sie sollen in den kommenden Wochen nach Hause gebracht werden.

    Sollten auch die deutschen Tochterfirmen von Thomas Cook in Insolvenz gehen, könnte sich die Zahl der auf Hilfe bei der Rückkehr angewiesenen Urlauber um weitere 20.000 erhöhen. Insgesamt sind demnach 80.000 Touristen mit den verschiedenen Tochterfirmen in der Türkei.

  • „Familien zuerst“ – Briten wollen Mallorca verlassen

    Am Flughafen von Palma de Mallorca startet ein Flug für Thomas-Cook-Kunden nach Manchester – doch der Andrang ist nach vielen gestrichenen Flügen groß!

    Szenen wie bei der Evakuierung eines sinkenden Schiffes spielen sich ab – es gilt das Prinzip: „Families first!“ Die „Sun“ spricht von der größten Rückführung britischer Staatsbürger seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

    Teaser-Bild

    Foto: Ingo Wohlfeil
  • Thomas-Cook-Bosse bekamen 30 Millionen Pfund an Bonuszahlungen

    Ein Desaster mit vielen Gesichtern: Während 150 000 Briten und 140 000 Deutsche bei ihrer Rückreise aus dem Urlaubsland auf sich gestellt sind, verloren zuletzt 9000 Arbeiter in Großbritannien ihre Jobs – wegen Rationalisierungsmaßnahmen der Vorstände.

    Und die kassierten mächtig ab: Der Schweizer Peter Fankhauser, seit 2014 Thomas-Cook-Chef, hat laut „Mirror“ seit seinem Amtsantritt 8,3 Millionen Pfund verdient – inklusive eines Bonus in Höhe von 2,9 Millionen Pfund 2015. Insgesamt belaufen sich die an die Chef-Etage ausgezahlten Boni der letzten Jahre auf 30 Millionen Pfund.

  • Steuerzahlerbund ist gegen Condor-Rettung!

    Der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, hat sich gegen einen durch die Bundesregierung finanzierten Überbrückungskredit für die Fluglinie Condor ausgesprochen.

    Die Bundesregierung sollte sich nicht mit einem Überbrückungskredit bei Condor engagieren. Der Steuerzahler sollte rausgehalten werden“, sagte Holznagel der „Rheinischen Post“. Der Steuerzahler sei in diesem Fall nicht die letzte Versicherungsmöglichkeit. Bei Air Berlin sei die Situation damals anders gewesen, weil sehr viele Kunden Linie geflogen seien und damit keinen Versicherungsschutz gehabt hätten.

    „Bei Condor, insbesondere bei Thomas Cook, handelt es sich um Pauschalreisen, die versichert sind.“ Es gebe keinen Anlass, Condor insgesamt mit Steuergeldern zu retten, fügte Holznagel hinzu. „Bei Thomas Cook hat sich die britische Regierung ja auch dagegen ausgesprochen, den Konzern zu retten. Da sollte die Bundesregierung bei Condor nicht anders handeln.“

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