Fünf Jahre Video-Verbot nach Keks-Prank: Gericht stoppt Karriere von fiesem YouTuber

Quelle: BILD

Alles für die Klicks – je fieser das Video, desto besser.

Mit dieser Strategie ist der in Spanien unter dem Namen „ReSet“ bekannte YouTuber Kanghua Ren (21) erst berühmt geworden und jetzt voll gegen die Wand gefahren: Ein Gericht in Barcelona hat seine Internet-Karriere gestoppt und ihm eine fünfjährige Video-Sperre verordnet!

Eine empfindliche Strafe: Mit mehr als 1,2 Millionen Abonnenten gehörte Ren zu den Stars unter den spanischsprachigen YouTubern und nahm bedeutende Summen ein. Jetzt muss er sich einen neuen Job suchen.

Grund für das Urteil war ein Prank aus dem Januar 2017. Ren hatte es witzig gefunden, einen Obdachlosen zu erniedrigen. Er gab dem Mann Oreo-Kekse, bei denen er zuvor die Creme-Füllung mit Zahnpasta ersetzt hatte. Der Rumäne aß die Kekse, musste sich übergeben.

„Vielleicht bin ich etwas zu weit gegangen. Aber seht’s mal positiv: Das hilft ihm bei der Zahnpflege“, scherzte Ren danach. Vermutlich habe sich der Mann die Zähne nicht mehr geputzt, seitdem er auf der Straße lebe.

Außerdem muss Ren dem Obdachlosen 20 000 Euro Entschädigung zahlen. Das ist das Zehnfache des Betrags, den er nach Auffassung des Gerichts mit dem gemeinen Clip verdiente. Er hatte das Video zwar gelöscht, nachdem sich abzeichnete, dass er dafür Ärger bekommen würde. Aber bis dahin klickten seine Follower fleißig drauf und bescherten ihm sprudelnde Werbeeinnahmen.

Laut Gericht war der Keks-Streich kein Einzelfall. Ren habe bereits zuvor versucht, Kindern und Rentnern Sandwiches anzudrehen, die mit Katzenkot beschmiert waren. Das Muster sei immer das gleiche gewesen: Ren sei für seine miesen Pranks gezielt auf Schwächere losgegangen, habe sie mit seinem „grausamen Verhalten“ gequält.

Der YouTuber gab das auch unumwunden zu, sagte vor Gericht: „Hätte ich mir Stärkere ausgesucht, hätte ich riskiert, geschlagen zu werden.“

Zusätzlich zu YouTube-Verbot und Geldstrafe kassierte Ren noch 15 Monate Haft, die er aber laut der Zeitung „El País“ nicht antreten muss, weil er bis jetzt noch nicht straffällig geworden war.

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