Schockvideo aus Frankreich: Nach Hetzjagd: Hirsch bricht in Wohngebiet zusammen

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Es ist ein Bild des Jammers – und eines, das wütend macht: Ein Hirsch liegt auf einer Straße, ringt nach Luft. Seine Zunge hängt aus dem Maul, sein Blick ist apathisch.

Nach einer stundenlangen Hetzjagd im Wald von Compiègne (rund 80 Kilometer nordöstlich von Paris) war der Hirsch vor Jägern in ein Wohngebiet geflüchtet, dort an einer Baustelle völlig erschöpft zusammengebrochen.

Aufgebrachte Anwohner filmten das Tierdrama, das jetzt von der französischen Tierschutzorganisation AVA veröffentlicht wurde.

„Das arme Tier ist völlig fertig“, sagt ein Mann. „Das ist ganz normal, hier in Compiègne“, sagt ein anderer. Mit lautem Geschrei versuchen die Bewohner, die Jagdhunde, die den Hirsch verfolgt hatten, zu vertreiben.

Ein Mann ruft den inzwischen eingetroffenen Jägern zu: „Das ist eure schuld, dass er hier ist! Ihr jagt während der Brunft und kommt in die Nähe der Häuser! Eine Schande!“ Und weiter: „Der Wald gehört euch nicht und auch nicht unsere Stadt!“

Während die Jäger ihre Hunde wieder in ihre Autos lassen, liegt der Hirsch noch immer hechelnd am Boden: „Warum läuft er nicht weg?“, fragt eine Frau. „Ich weiß nicht“, antwortet ein Mann, „er ist einfach fix und fertig …“

Ein Bild des Jammers: der völlig erschöpfte Hirsch liegt am Boden

Ein Bild des Jammers: der völlig erschöpfte Hirsch liegt am Boden

Foto: AVA France

Inzwischen ist die Polizei eingetroffen. Eine Beamtin sagt, man habe einen Tierarzt verständigt, der den Hirsch betäuben und nicht töten wird. „Ein Mitarbeiter der Forstbehörde wird sich dann um ihn kümmern.“

Ein Anwohner weist darauf hin, dass die Jäger noch verschwinden müssten, damit sie ihm nicht auflauern: „Solange bleiben wir hier!“

Plötzlich rennt der Hirsch wieder los – die Einsatzkräfte versuchen, ihn mit einem Netz einzufangen. Panisch kracht er in ein Absperrgitter, rennt wie von Sinnen hin und her. Dann plötzlich entdeckt er eine Lücke, rennt in den Wald …

Auch die Tierschutzorganisation Peta hat das Video auf ihrer Website veröffentlicht. Demnach sei Jagd in Frankreich durchaus üblich, gelte als vornehme Freizeitbeschäftigung und nicht als Tierquälerei.

Wie ist die Lage in Deutschland?

Hier seien Hetzjagden zwar offiziell verboten, sagt Nadja Michler, PETAs Fachreferentin für Wildtiere. Aber: „Inoffiziell eskalieren Treib- und Drückjagden auch hier oftmals zu Hetzjagden. Jede Art von Jagd ist grausam und sollte unterbunden werden.“

Immer wieder sorgt das Thema Jagd auch in Deutschland für Kontroversen, Jäger werden übelst beschimpft und sogar bedroht.

So wie kürzlich die 28-jährige Sinah B. aus Kiel. Die Hobbyjägerin, die unter dem Pseudonym „Waidfräulein“ in sozialen Medien über ihren Alltag berichtet, sagt: „Ich liebe die Natur. Und zum Naturschutz gehört für mich die Jagd.“

Sie geht gegen Hasskommentare im Netz mittlerweile gerichtlich vor, hat schon mehrere Zehntausend Euro Schmerzensgeld erstritten.

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