Ermittlungserfolg für die Soko „Dennis“ in Verden: „Maskenmann“ verrät seine Passwörter

Verden (Niedersachsen) – Jahrelang sorgte der sogenannte „Maskenmann“ in den 1990er und 2000er-Jahren für Angst und Schrecken in Norddeutschland. Bis der dreifache Kindermörder und Sexualstraftäter Martin Ney (46) im Frühjahr 2011 schließlich verhaftet wurde …

Trotz seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft vor fünf Jahren hat „Maskenmann“ Martin Ney die Passwörter zu seinen verschlüsselten Datenträgern nicht verraten – bis jetzt!

Nun werten die Ermittler Neys geheime Daten aus. Das bestätigte am Montag die Polizei im niedersächsischen Verden. 

Kommen jetzt noch mehr Taten des „Maskenmanns“ ans Licht?

Noch äußert sich die Polizei dazu zurückhaltend: „Bisher wurden keinerlei Bild-, Video- oder sonstige Dateien gefunden, die auf weitere Tötungsdelikte oder Missbrauchstaten durch den Verurteilten schließen lassen“.

►Rückblick: Auch nach der Verurteilung zu lebenslanger Haft ermittelte die Polizei weiter! Denn: Der „Maskenmann“ gab wichtige Informationen nicht preis.

Die Soko „Dennis“ in Verden, benannt nach einem der Opfer, arbeitet weiter an dem Fall. Jürgen Menzel, früherer Sprecher der Soko: „Es gibt unregelmäßig Gespräche mit dem Inhaftierten.“

Bis jetzt hütete Martin Ney dennoch die Passwörter zu einer Festplatte, die er in seiner Wohnung unter der Dunstabzugshaube versteckt hatte. Selbst IT-Experten hatten sie bislang nicht entschlüsseln können.

Die Taten des „Maskenmannes“ oder des „schwarzen Mannes” waren für viele Opfer von 1992 bis 2001 wie Szenen aus einem bösen Traum.

In dunkler Kleidung und mit einer schwarzen Sturmhaube maskiert schlich sich Martin Ney nachts in Norddeutschland in Schullandheimen und Zeltlagern an die Betten von kleinen Jungen und missbrauchte sie. Drei von ihnen erwürgte er.

• Stefan Jahr († 13) war Neys erstes Opfer. Er entführte ihn 1992 nachts aus einem Internat in Scheeßel, missbrauchte ihn in seinem Auto und tötete ihn danach.

• 1995 entführte Ney Dennis Rostel († 8) aus einem Zeltlager bei Schleswig, verbrachte mit ihm einige Tage in einem Ferienhaus in Dänemark und erwürgte ihn.

• Das dritte Opfer, Dennis Klein († 9), tötete Ney 2001 in einem Schullandheim bei Bremerhaven, als dieser sich gegen den „Maskenmann“ wehrte.

►Ob Martin Ney jemals wieder auf freien Fuß kommen wird, ist fraglich. Erst wenn Gutachter feststellen, dass er nicht mehr gefährlich ist, wird er entlassen.

„Ihnen steht ein langer Weg bevor“, hatte Richter Berend Appelkamp am 27. Februar 2012 bei der Urteilsverkündung zu dem Angeklagten gesagt.

Dieser Weg ist noch lange nicht zu Ende...

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