Mercedes mit 70 Kilo Herion gestoppt: Drogen-Diplomaten verhaftet

Das Heroin war in Koffern im Diplomatenwagen versteckt

Das Heroin war in Koffern im Diplomatenwagen versteckt

Foto: Hauptzollamt Dresden
Von: M. DEUTSCHMANN und M. Langner

Pirna/Dresden – Da haben zwei Mongolen offenbar die deutschen Fahnder unterschätzt. Denn die kontrollieren auch mal Diplomaten-Autos.

So geschehen Anfang Mai auf der Autobahn 17 (Prag - Dresden). Auf Höhe der Anschlussstelle Bad Gottleuba entschlossen sich Zollfahnder zur „verdachtsunabhängigen Kontrolle“ eines silbernen Mercedes mit Diplomaten-Kennzeichen.

Mit diesem Diplomaten-Benz waren die Drogen schmuggelnden mongolischen Staatsdiener unterwegs gewesen. der wagen wurde aus dem Verkehr gezogen

Mit diesem Diplomaten-Benz waren die Drogen schmuggelnden mongolischen Staatsdiener unterwegs gewesen. Der Wagen wurde aus dem Verkehr gezogen

Foto: Zollfahndungsamt Dresden

Doch die Insassen – zwei Mongolen – wedelten sogleich mit Dienstausweisen, der sie als Botschaftsmitarbeiter ausgab, pochten auf Immunität und verweigerten die Kontrolle.

Doch die Sachsen-Zöllner ließen sich nicht abschrecken, ließen die Mongolen beim Auswärtigem Amt in Berlin überprüfen. Ergebnis: der Diplomatenstatus galt nur für die Türkei, nicht für Deutschland. Also nix mit Immunität.

Insgesamt wurden 140 jeweils 500 Gramm schwere Heroinblöcke sichergestellt

Insgesamt wurden 140 jeweils 500 Gramm schwere Heroinblöcke sichergestellt

Foto: Hauptzollamt Dresden

Bei der anschließenden Durchsuchung des Mercedes fanden die Beamten zwei Koffer mit brisantem Inhalt: 70 Kilo Heroin – bereits fein säuberlich verpackt in 140 Päckchen á 500 Gramm. Straßen-Verkaufswert über 3 Mio. Euro!

Die beiden Drogen-Diplomaten kamen in U-Haft. „Das Amtsgericht Dresden erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen die beiden Männer“, so Zollsprecher Frank Schröter.

Wohin die Drogenkuriere wollten – unklar. Die mongolische Botschaft in Berlin reagierte auf BILD-Nachfrage zurückhaltend. Man kenne den Fall nicht. Weiteren Fragen erbat man schriftlich, eine Antwort blieb allerdings bislang aus.

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