Mutter und Tochter gelten weiter als vermisst: Ins Geisterhaus von Drage zieht wieder Leben ein

Bisher wurde nur die Leiche des Familienvaters gefunden

Seit dem Verschwinden der Familie im Juli 2015 stand das Haus leer. Nun wurde das Geisterhaus verkauft

Seit dem Verschwinden der Familie im Juli 2015 stand das Haus leer. Nun wurde das Geisterhaus verkauft

Foto: Andreas Costanzo
Von: KATHARINA WOLF u. THOMAS RÖTHEMEIER

Drage – Fast zweieinhalb Jahre stand es leer – jetzt zieht wieder Leben in das Geisterhaus von Drage!

Im Juli wurde das Einfamilienhaus der Familie Schulze leergeräumt. Nun haben neue Besitzer die Immobilie gekauft. Das bestätigt Simone Skibba, Direktorin des Amtsgerichts Winsen, gegenüber BILD: „Ein Kaufvertrag liegt vor und ist zur Genehmigung beim Nachlassgericht eingereicht worden.“

Es ist ein weiteres Kapitel in einem der mysteriösesten Kriminalfälle des Nordens!

Am 22. Juli 2015 verschwanden Marco († 41), Sylvia (damals 43) und Miriam (12) Schulze aus Drage (Niedersachsen). Fest steht seitdem nur des Tod des Lageristen, dessen Leiche am 30. Juli 2015 bei Lauenburg aus der Elbe geborgen wurde – mit einem Betonklotz an den Beinen. Von Frau und Kind fehlt jede Spur.

Doch wie kann das Haus verkauft werden, wenn Sylvia und Miriam Schulze noch als vermisst gelten?

Der Nachlasspfleger für Marco Schulze und der Abwesenheitspfleger für Sylvia und Miriam Schulze entschieden: Ein Verkauf des Hauses macht aus wirtschaftlicher Sicht mehr Sinn, als es weiter instand zu halten. Simone Skibba: „Das Geld aus dem Verkauf der Immobilie wird beim Amtsgericht Winsen hinterlegt, bis die Erbfolge geklärt ist.“

Doch das kann dauern!

Für tot erklärt werden kann Sylvia Schulze erst in acht Jahren, Miriam frühestens 2028. Sabine Z. (26), älteste Tochter von Sylvia Schulze aus einer früheren Beziehung, hätte das Haus gerne selbst gekauft. In einem Interview mit der „Bunten“ sagte sie aber im Sommer: „Das können mein Mann und ich uns nicht leisten.“

Im Geisterhaus brennt inzwischen schon hin und wieder Licht. Der Einzug der neuen Nachbarn steht offenbar bevor. 

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