Herzstück des Kölner Doms wird neu gefeiert: Dreikönigenschrein eine Woche offen

Der Dreikönigenschrein ist das Herzstück der Kathedrale. Vorne ist jetzt die Trapezplatte geöffnet. Durch die vergoldeten Gitter sind die Schädel erkennbar

Der Dreikönigenschrein ist das Herzstück der Kathedrale. Vorne ist jetzt die Trapezplatte geöffnet. Durch die vergoldeten Gitter sind die Schädel erkennbar

Foto: Oliver Berg / dpa
Von: Michael Bischoff

Köln – Das gab‘s noch nie: Ab jetzt bleibt der kostbare Schrein der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom immer vom Feiertag (6. Januar) bis zum Fest der Taufe des Herrn (Sonntag nach dem Dreikönigsfest) geöffnet.

Ohne die Trapezplatte vorne sind im Dunkeln hinter einem Gitter drei Schädel zu erkennen: Kaspar, Melchior und Balthasar. Die Reliquien kamen 1164 als Kriegsbeute aus Mailand und sind eine magische Legende der Christenheit.

Der Kölner Erzbischof Woelki pilgert nach dem Pontifikalamt unter dem Schrein hindurch

Der Kölner Erzbischof Woelki pilgert nach dem Pontifikalamt unter dem Schrein hindurch

Foto: Rolf Vennenbernd / picture-alliance

Erstmals erwähnt werden sie im Matthäus-Evangelium als Magier, Weise oder Astrologen. Später werden sie zu Königen umgedeutet und im Laufe der Jahrhunderte mit kulturellen Hintergründen und passenden Geschenken inszeniert.

Doch auch wenn bis heute letzte Beweise über ihre Echtheit fehlen: Der Glaube an sie wird zu einer magischen Kraft. Nur wegen der Reliquien entstand der heutige Dom und machte Köln so zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Heiligen-Metropole.

Das feierte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (63) am Montag mit Hunderten von Gläubigen im Dom: „Die drei Weisen haben sich damals auf den Weg gemacht und sind nicht irgendwelchen Irrlichtern gefolgt.“

Die Reliquien als Herzstück der Verehrung sollen jetzt jährlich so zu sehen und erleben sein.

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