Verzögerungen wegen Naturschutz, Bergbau, Klagen: 8 Jahre Bauzeit für 3 Kilometer Autobahn

Von: Von TOBIAS KINDEL

Bochum – Stau-Alarm im Revier! Und auf der dringend benötigten „Opel-Querspange” in Bochum kann noch immer kein Auto fahren…

Die Baustelle zieht sich hin, dabei erfolgte der Spatenstich für das 3,3 Kilometer lange Teilstück der A448 schon im Oktober 2012. Es soll die Lücke schließen zwischen A44 und A40. Ende 2020 soll die Strecke laut Straßen.NRW endlich fertig sein.

Ein Lichtblick für Pendler: Straßen.NRW will im Sommer zumindest ein Teilstück vom Kreuz Bochum/Witten bis zur Markstraße freigeben. Allein für diese Strecke (1,5 km lang) betrug die Bauzeit aber fünfeinhalb Jahre.

„Ja, das ist viel zu lange”, gibt Dirk Potthoff (58) zu. Er ist Leiter des Projekts bei Straßen.NRW und erklärt die Schwierigkeiten:

► Klagen: Der Landesbetrieb musste für den Bau Grundstücke erwerben. „Westlich der Schattbachstraße mussten wir fast jeden Quadratmeter einklagen“, so Potthoff.

► Altbergbau: Unter der Trasse verläuft der Isabella-Stollen (17. Jahrhundert). Er leitet bis heute Wasser in die Gräfte von Haus Laer. Damit er unter dem Gewicht der neuen Autobahn nicht einstürzt, wurde zum Schutz eine unterirdische Brücke gebaut.

► Tiere: Vögel wie Wasserralle, Teichhuhn und Steinkauz mussten umgesiedelt werden. Die Schleiereule erhielt sogar einen eigenen Schuppen. Für Fledermäuse wird auf 1,8 Kilometern eine bis zu vier Meter hohe Fledermausüberflughilfe (kurz: FÜH) gebaut.

► Opel-Schließung: Aufwendig plante Straßen.NRW die Verlegung einer Fernwärmeleitung und des Gleisanschlusses des Werkes. Das schloss Ende 2014 – die Planung war hinfällig.

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